Düsseldorf. .
Schüler mit Migrationshintergrund erreichen oft erst auf Umwegen höhere Bildungsabschlüsse. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie der Uni Düsseldorf im Auftrag der Mercator- und der Vodafone-Stiftung. Von der Grundschule bis zum Studium würden die Fähigkeiten und Potenziale dieser Kinder systematisch unterschätzt, heißt es in der Untersuchung.
Viele Migranten rückten ihre Defizite, wie mangelnde Sprachkenntnisse, in den Vordergrund und sähen ihren Hintergrund nicht als Chance. Entscheidend für eine Förderung seien häufig einzelne Lehrer. Dies gelte sowohl im negativen Sinne, wenn Kinder deutliche Anzeichen für Diskriminierung im Unterricht spürten, als auch im positiven Sinne, wenn Pädagogen sich besonders stark für diese Schüler engagierten.
Eltern mit Migrationshintergrund benötigten bei der Bildung ihrer Kinder mehr Unterstützung, heißt es weiter. So würden diese Eltern oft große Anstrengungen unternehmen, um ihren Kindern eine bessere Bildung zu ermöglichen. „Vielen von ihnen fehlt nicht nur das Geld für die heute fast obligatorische Nachhilfe, sondern oft auch das Wissen darüber, wie sie ihren Kindern in der Schule am besten helfen können“, sagte der Vodafone-Stiftungsgeschäftsführer Mark Speich.
Die Gründe für einen verzögerten Bildungsweg lägen nicht nur in mangelnden Sprachkenntnissen und der Zurückstufung der Kinder in niedrige Klassen, wenn die Zuwanderung während der Schullaufbahn erfolgt sei. Vielen Zugewanderten fehle es auch an Informationen über den komplizierten Aufbau des deutschen Bildungssystems.