Pretoria. Noch nie bangten die Südafrikaner so sehr um Nelson Mandela wie dieses Jahr. Nun ist er nach langer Krankheit gestorben. Präsident Zuma sprach von einem enormen Verlust. Mandela sei der größte Sohn der Nation gewesen.
Der südafrikanische Nationalheld Nelson Mandela ist tot. Der 95-Jährige sei am Donnerstag um 20.50 Uhr Ortszeit (19.50 Uhr MEZ) gestorben, sagte Südafrikas Präsident Jacob Zuma am Abend in Johannesburg in einer landesweit übertragenen Fernsehsendung.
"Unsere Nation hat ihren größten Sohn verloren", betonte Zuma. Er sei friedlich dahingeschieden. "Nelson Mandela brachte uns zusammen und zusammen nehmen wir Abschied von ihm", sagte Zuma.
Mandela war im Sommer wegen einer schweren Lungenentzündung im Medi-Clinic-Heart-Krankenhaus in der südafrikanischen Hauptstadt behandelt worden. Seine letzten Wochen hatte der Friedensnobelpreisträger im Kreis seiner Familie verbracht.
Lange hieß es, sein Zustand sei kritisch, aber stabil
Lange Monate hieß es offiziell, Mandela befinde sich "in stabilem, aber kritischem Zustand". Die Ex-Frau Mandelas, Winnie Madikizela-Mandela, hatte vor drei Wochen berichtet, der 95-Jährige könne inzwischen nicht mehr sprechen. "Er kommuniziert über sein Gesicht", sagte sie.
Mandela sei "auch auf dem Sterbebett" noch inspirierend, hatte seine älteste Tochter am Dienstag im Fernsehsender SABC gesagt. "Ich glaube, er erteilt uns immer noch Lehren. Lehren in Geduld, Lehren in Liebe, Lehren in Toleranz", sagte Makaziwe Mandela.
Wegen seines Kampfes gegen das rassistische Apartheidsystem hatte Mandela 27 Jahre lang in Haft gesessen. 1994 wurde er erster Präsident des demokratischen Südafrikas. Zuma hatte seinen Vorgänger als "Vater der Demokratie" bezeichnet. Mandela ebnete den Weg zur Aussöhnung von Schwarzen und Weißen in seinem Heimatland. (dpa)