Essen. . Gerade war er noch auf der Suche nach dem „Exit Marrakech“ im Film von Charlotte Link, jetzt muss der derzeit scheinbar alles schauspielende Ulrich Tukur sich in „Houston“ beweisen. Und scheitert.

Ulrich Tukur scheitert in seiner Rolle, wohlgemerkt, nicht an seiner Rolle. Aber die einfallslose Geschichte kann auch er nicht retten.

Es ist ein Ein-Personen-Stück, es ist aber leider auch ein eindimensionaler Film, den Bastian Günther (Regie und Drehbuch) da auf die Leinwand bringt. In quälender Länge. Tukur gibt da den alternden Headhunter Clemens Trunschka der im Auftrage einer Firma den Chef (Jason Douglas) einer texanischen Ölfirma zu einem deutschen Unternehmen nach Frankfurt locken soll. Und schon daran scheitert, dass er mit dem gut abgeschirmten Steve Ringer nie ins Gespräch kommt.

Zudem scheitert er an seinem Alkoholismus und vermutlich auch daran, dass er aus der Zeit gefallen ist. Er mailt nicht, er telefoniert, er verfolgt, er versucht es mit Bestechung. Und er ist vor allem einsam in diesem ihm komischerweise so fremden Houston. Geradezu unbeholfen stolpert er durch die US-Metropole, an die Hand genommen vom ebenfalls einsamen und unendlich nervigen Hoteltester Wagner (als Nervensäge perfekt besetzt: Garret Dillahunt). Alles in allem: die tragische Geschichte eines Misslingens. Was leider auch für den Film gilt, der ein wenig „Paris, Texas“ und „Local Hero“ zitiert, reichlich Fassaden zeigt, um zu zeigen, dass alles nur Fassade ist und es leider dennoch nicht schafft, den Zuschauer mitzunehmen in diesem Abstiegsdrama.

  • Wertung: 1 von 5