"Heilandzack, wieder nur Blech“, stöhnte Steffen Deibler nach seinem vierten Platz über 100 Meter Schmetterling. Für den Hamburger war sein Ergebnis enttäuschend, für Cheftrainer Henning Lambertz hätte das eine oder andere zusätzliche Blech dieser Art für riesige Erleichterung gesorgt. Lambertz muss nach der schlechtesten deutschen WM-Bilanz der Schwimm-Geschichte einen Neuaufbau einleiten.

Tiefer kann es kaum noch gehen. Aus der einstigen stolzen Schwimm-Nation ist eine Mannschaft geworden, die im Medaillenspiegel selbst von einem Platz unter den Top Ten derzeit nur träumen kann. Lambertz hat einen Vertrag bis 2016 – und der Deutsche Schwimm-Verband tut gut daran, weiter auf den einstigen Essener Stützpunkttrainer zu setzen. Denn Lambertz hat trotz des schwachen Abschneidens zumindest den Teamgeist gestärkt.

Gemeinsam soll es nach oben gehen. Quantität und Qualität des Trainings müssen gesteigert werden, fordert Lambertz. Aber auch der Verband ist gefordert. Denn wer mehr und härter trainieren soll, muss auch entsprechend finanziell abgesichert werden. Mit weniger Geld gezielt fördern, das wird nicht einfach. (Thomas Lelgemann)