Henning Lambertz, Cheftrainer des Deutschen Schwimm-Verbandes, ist von Thomas Lurz begeistert: „Ein irrer Kerl.“ Auch wenn die WM in Barcelona noch sieben Tage dauert, kann man schon jetzt voraussagen, dass die 27 Beckenschwimmer die Bilanz der sieben Freiwasserschwimmer (sechs Medaillen) nicht erreichen werden. Um es auf die Spitze zu treiben: Lurz allein wird nach seinem Triumph über 25 Kilometer mit zwei Gold-, einer Silber- und einer Bronzemedaille wohl besser abschneiden als das gesamte Becken-Team.

So herausragend der 33-Jährige geschwommen ist, sein Bekanntheitsgrad wird auch nach der WM nicht mit dem einer Britta Steffen vergleichbar sein. Schwimmstars werden im Becken, Sportstars bei Olympia gemacht. Und zum olympischen Programm zählen nicht sieben Wettbewerbe wie bei der WM, sondern nur zwei. Lurz und seine Kollegen können in Barcelona zwar die Bilanz aufhübschen, doch ob die deutschen Schwimmer den Weg aus der Krise schaffen, das wird im Becken entschieden. Mit seinen Leistungen kann Lurz trotzdem ein Vorbild sein.