London. . England wartet gespannt auf die Geburt von Prinz Williams und Kates Baby. Der Rummel um den königlichen Nachwuchs treibt bizarre Blüten. Vor dem Londoner Krankenhaus streiten Fotografen und Kamera-Crews. In Geschäften halten Händler tausende Souvenir-Artikel zum Verkauf bereit.

Der Höhepunkt der Fieberkurve ist erreicht: Im Königreich treibt das Warten auf Kates Baby immer bizarrere Blüten. Am Samstag soll es allen Berechnungen zufolge soweit sein. Doch die Royals machen sich einen Spaß daraus, das Volk weiter auf die Folter zu spannen: Sie geben sich derart gelassen, dass mancher fürchtet, das Baby könnte längst heimlich zur Welt gekommen sein.

Vor dem privaten Lindo-Flügel des Krankenhauses St. Mary’s in Westlondon ist die Stimmung aufs Äußerste angespannt: Dutzende Fotografen und Kamera-Crews haben hier ihre Trittleitern aufgestellt, sich ihren Stehplatz mit Klebeband auf dem Asphalt erkämpft.

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Wehe, einer verschiebt in diesem Wald aus lauter Leitern sein kleines Terrain, um etwa einen besseren Winkel fürs Foto zu ergaunern: Tagsüber schieben die Medienleute selbst Wache, für nachts haben sie Sicherheitspersonal angeheuert, das ihr 50 mal 50 Zentimeter kleines Plätzchen auf dem Bürgersteig nicht aus den Augen lässt. Von hier aus wird schließlich das erste Foto von „Baby Cambridge“ um die Welt gehen – die royale Nachricht des Jahres.

Nippes-Branche rechnet mit Baby-Boom von 300 Millionen Euro

Aber wann ist es denn nun soweit? Mitte Juli, heißt es vage aus dem Palast. Den 13. Juli wollen geschwätzige Freunde von Kate und William als Geburtstermin ausgeplaudert haben. Tatsächlich kann es jederzeit soweit sein – oder eben auch nicht. Die Souvenir-Hersteller quält die Unwissenheit besonders: Hunderttausende Baby-Gedenktassen, Strampler, Broschen und Postkarten liegen bereit und warten darauf, dass ihnen Name und Geburtstag des Thronfolgers aufgepinselt werden können. Mit einem Baby-Boom von umgerechnet 300 Millionen Euro rechnet die Nippes-Branche – kein Wunder, dass die Geburt so sehnsüchtig erwartet wird.

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96 Namen für den Palastzuwachs haben sich die Untertanen ausgedacht: George und Alexandra sind die Favoriten in den Wettstuben. Aber auch auf die Namen Chardonnay, Elvis und Psy setzten verrückte Briten ihr Geld. Ob es ein Junge oder ein Mädchen wird – niemand weiß es, angeblich nicht mal die Eltern.

Baby an einem geheimen Ort zur Welt gekommen?

In ihrem derzeitigen Heimatort auf der walisischen Halbinsel Anglesey spielt das auch keine Rolle: Der Dorf-Supermarkt hat vor dem Eingang eine „Eltern-Kind-Parkbucht“ angelegt, um den beiden das Einkaufen zu erleichtern. Die Sperrfläche ist mit der Aufschrift „Ihre königlichen Hoheiten“ gekennzeichnet.

Nur: Wo ist Kate? Hat der Palast etwa falsche Fährten gelegt? Denkbar wäre es, dass das Baby an einem geheimen Ort zur Welt gekommen ist und die Eltern Zeit füreinander haben, bevor sie sich der neugierigen Welt präsentieren. Gewieft wäre das. Und auch ein bisschen gemein.