Der Slum-Tourismus hat seinen Ursprung im England des 19. Jahrhunderts. Angehörige der Mittel- und Oberschicht besuchten die örtlichen Elendsviertel, man nannte diesen Zeitvertreib "slumming". Die Armenquartiere galten als Hort von Lüsternheit und Verbrechen, der Besuch versprach eine Portion Nervenkitzel.
Heute besuchen Reisende Slums in ihren Urlaubsländern aus unterschiedlichen Motiven. Meist suchen die Touristen nach Echtheit und Authentizität und wollen sich einen umfassenden Blick auf das Land verschaffen. Entsprechende Angebote gibt es in Südafrika und Rio de Janeiro schon seit rund 20 Jahren. Mittlerweile sind Städte wie Mumbai (Bombay), Jakarta, Nairobi, Bangkok oder Manila nachgezogen.
"Tourism Watch" ist eine Arbeitsstelle von Brot für die Welt. Diese berät Reiseveranstalter und engagiert sich für einen Tourismus, der den Menschen in Entwicklungsländern nutzt und ihre Rechte berücksichtigt. Tourism Watch ist Gründungsgesellschafter von TourCert und damit an der Zertifizierung nachhaltiger und fairer Reiseveranstalter beteiligt. (epd)