Rom. Sein Pontifikat war eines der längsten der Kirchengeschichte, Papst Johannes Paul II. galt als äußerst beliebt. Jetzt soll er einem Bericht zufolge heiliggesprochen werden. Noch in diesem Jahr könnte es soweit sein. Der Vatikan bestätigte dies bisher noch nicht.

Der 2005 gestorbene Papst Johannes Paul II. soll einem Medienbericht zufolge noch in diesem Jahr heiliggesprochen werden. Die Kardinalsversammlung der zuständigen Kongregation des Vatikans habe dem Polen am Dienstag ein zweites Wunder zugesprochen, berichtete die Nachrichtenagentur Ansa.

Damit ist der vorletzte Schritt auf dem Weg zu einer Heiligsprechung des Vorgängers von Benedikt XVI. getan. Es wird erwartet, dass nun Papst Franziskus seine Zustimmung gibt und den Termin für die Heiligsprechung festlegt. Der Vatikan bestätigte den Bericht zunächst nicht.

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Das zweite Wunder soll eine Heilung sein, die am 1. Mai 2011 stattgefunden hat - dem Tag der Seligsprechung von Johannes Paul II. Eine Theologenkommission hat das Ereignis vor einigen Wochen als Wunder bezeichnet und dem polnischen Papst zugeschrieben, nachdem zuvor eine Mediziner-Kommission die Heilung als nicht erklärbar bezeichnet hatte. Weitere Informationen dazu gab es zunächst nicht.

Erst Seligsprechung, dann Heiligsprechung

Die Zeremonie zur Heiligsprechung von Johannes Paul II. werde voraussichtlich noch in diesem Jahr stattfinden, möglicherweise im Dezember, berichtete die Ansa. Der Pontifex war im Mai 2011 von seinem Nachfolger Papst Benedikt XVI. in Rekordzeit seliggesprochen worden.

Zuvor war die Heilung einer Nonne von der Parkinson-Krankheit als sein erstes Wunder anerkannt worden. Der äußerst beliebte Papst war am 2. April 2005 im Alter von fast 85 Jahren gestorben. Sein 26-jähriges Pontifikat war das zweitlängste der Kirchengeschichte.

Für eine Heiligsprechung müssen Kandidaten in der katholischen Kirche zunächst seliggesprochen werden. Für beide Stufen ist die Anerkennung eines Wunders notwendig. Nach umfangreichen Überprüfungen liegt die endgültige Entscheidung darüber beim Papst. Die Seligsprechung erlaubt die offizielle Verehrung eines gestorbenen Menschen in einer bestimmten Region, die Heiligsprechung dehnt diese Verehrung auf die gesamte katholische Weltkirche aus. (dpa)