London. .
Nach dem Soldatenmord in London geraten die britischen Sicherheitsdienste unter Druck. Für neuen Zündstoff sorgten dabei am Samstag Berichte, dass der Inlandsgeheimdienst MI5 einen der mutmaßlichen Täter rekrutieren wollte. Die Berichte bezogen sich auf Aussagen eines angeblichen Freundes von Michael Adebolajo, einem der Täter.
Der MI5 habe Adebolajo nach einer Reise nach Kenia als Informanten anzuwerben versucht, sagte Abu Nusaybah, der eigenen Angaben zufolge den 28-jährigen mutmaßlichen Täter seit 2002 kannte. Adebolajo sei in Kenia festgenommen und in Haft misshandelt worden, die Reise habe sein Leben verändert. Bei seiner Rückkehr sei Adebolajo vom Geheimdienst befragt worden, ob er gewisse Personen kenne. Nachdem er dies verneint habe, hätten die Agenten ihn gefragt, ob er für sie arbeiten wolle. „Er wurde vom MI5 bedrängt, das hat er mir klar gesagt“, sagte Nusaybah der BBC.
Wie die BBC mitteilte, wurde Nusaybah unmittelbar nach dem Interview festgenommen. Die Polizei teilte ihrerseits mit, sie habe am Freitagabend in London einen 31-Jährigen unter dem Verdacht festgenommen, terroristische Taten in Auftrag gegeben oder vorbereitet zu haben.
Am Mittwoch war der 25-jährige Soldat Lee Rigby vor einer Kaserne brutal ermordet worden. Adebolajo sagte anschließend Passanten mit einem blutigen Fleischermesser in der Hand, er habe ihn als Vergeltung für die Tötung von Muslimen ermordet. Der 28-Jährige und sein Komplize Michael Adebowale wurden von der Polizei angeschossen und festgenommen. Am Samstag befanden sie sich weiterhin im Krankenhaus.