Herten. . Von der Abipanne im Fach Sozialwissenschaft ist neben Schulen in Hennef, Radevormwald und Vilich auch das Städtische Gymnasium in Herten betroffen. Die 17 Schüler des Leistungskurses mit dem Schwerpunkt Wirtschaft bekamen durch einen technischen Fehler die falsche Klausur. Sie können die Arbeit nachschreiben.

Als die Schüler am Donnerstag zwischen drei Themenvorschlägen wählen konnten, wunderten sie sich schon, warum nur eine Klausur einen wirtschaftlichen Schwerpunkt hatte. „Die meisten haben sich auch für diese Aufgabenstellung entschieden und kamen gut zurecht“, sagte Schulleiterin Bärbel Schweers der WAZ-Mediengruppe. Dennoch hätten sie sich am Freitagmorgen bei ihr mit der Vermutung gemeldet, eventuell eine falsche Klausur geschrieben zu haben. Parellel dazu erreichte eine Mail des NRW-Schulministeriums das Sekretariat der Schule, in der über den Fehler unterrichtet wurde.

Zum Hintergrund: Im Fach Sozialwissenschaft gibt es zwei Klausuren mit jeweils drei Aufgaben. Eine mit dem Schwerpunkt „Wirtschaft“ und eine mit dem Schwerpunkt „Politik“. Zwei der drei Aufgaben unterscheiden sich.

Deutsch- und Englischlehrer luden Klausuren herunter

Die Schulen laden alle Prüfungsaufgaben ein bis zwei Tage vor der Klausur von einer gesicherten Internetseite des Schulministeriums herunter. Im aktuellen Fall stand aber zunächst nur die Sowi-Klausur mit dem Schwerpunkt Politik zum Download zur Verfügung. Die anderen wurden vom Ministerium später eingestellt. Zu diesem Zeitpunkt aber hatten ein Englisch- und ein Deutschlehrer bereits die Klausuren mit dem Politikschwerpunkt zusammen mit den übrigen Arbeiten in den Fächern Pädagogik, Erdkunde und Geschichte heruntergeladen. „Einem Fachlehrer wäre der Fehler vielleicht aufgefallen, wie es bei anderen Schulen der Fall gewesen ist. Aber bei uns spielte der Zufall nicht mit“, führte die Schulleiterin aus.

Da der Fachlehrer die Klausurumschläge erst am Donnerstag, am Morgen der Klausur, erhalten hat, sei der Fehler nicht aufgefallen. Nun können die Schüler selbst entscheiden, ob sie am 26. April die Klausur nachschreiben können. Schließlich sind sie durch die Panne zweier Auswahlmöglichkeiten beraubt worden.

„Natürlich wäre es schön gewesen, wenn uns das Ministerium nicht erst einen Tag nach der Klausur informiert hätte. Aber dort wo Menschen arbeiten, passieren Fehler“, sagte Bärbel Schweers. (mit Sinan Sat)