Stockholm/Düsseldorf. .

In Deutschland gibt es nach Angaben des Düsseldorfer Verbraucherschutzministeriums keine Hinweise auf Pro­dukte mit falsch deklariertem Pferdefleisch. „Wir haben bisher nichts gefunden“, sagte Ministeriumssprecher Frank Seidlitz. Dennoch hat die Supermarktkette ­Kaiser’s-Tengelmann wegen des Skandals in Großbritannien und Frankreich ihre Tiefkühl-Lasagne der Eigenmarke A&P aus dem Verkauf genommen. Der ­Inhalt wird nun untersucht. Der Discounter Aldi hatte in Großbritannien angegeben, dass zwei Fertigprodukte eines französischen Herstellers zu 30 bis 100 Prozent aus Pferdefleisch bestanden hätten.

Pferdefleisch ist ein hochwertiges Produkt und kann nach Angaben des Sprechers sogar teurer als Rindfleisch sein. Bei einer nicht deklarierten Beimischung von Pferdefleisch spreche deshalb einiges ­dafür, dass minderwertige Ware ­verwendet wurde, hieß es in der Branche.

Hinter dem Skandal scheint eine gut geschmierte Organisation zu stehen. Nachdem Anfang des Jahres nur Lieferanten und Produktionsstätten in Irland, Polen und Frankreich in die Affäre verwickelt zu sein schienen, deckten französische Ermittler nun eine neue Route des gepanschten Rindfleisches auf. Entsprechend soll das mit Pferdefleisch versetzte Rindfleisch seinen Ursprung in Rumänien haben.

Der schwedische Hersteller von Tiefkühlkost, Findus, der einen Großteil seines Fleisches aus Rumänien bezieht und Pferdefleisch in seinen Lebensmitteln entdeckt hatte, fühlt sich daher von seinem rumänischen Partner betrogen. Doch Schwedens Landwirtschaftsminister bezweifelte dies. „Derjenige, der ein ­Produkt auf den Markt bringt, trägt die Verantwortung. In diesem Fall ist es Findus.“