Istanbul. . Bei einer schweren Explosion vor der US-Botschaft in der türkischen Hauptstadt Ankara sind laut Medienberichten am Freitag zwei Menschen getötet worden. Mindestens zwei weitere Menschen seien bei der Detonation verletzt worden. Laut Augenzeugen habe es sich um einen Selbstmordanschlag gehandelt.

Bei einem mutmaßlichen Anschlag auf die US-Botschaft in der türkischen Hauptstadt Ankara sind am Freitag mindestens zwei Menschen getötet worden. Der türkische Nachrichtensender NTV sowie die Online-Ausgabe der Zeitung "Hürriyet" meldeten, ein Selbstmordattentäter habe eine Bombe gezündet. Der Attentäter und ein Polizist seien getötet worden.

Bei dem Selbstmordanschlag handelt es sich nach Angaben der türkischen Regierung offenbar um die Tat von Linksextremisten. Es gebe erste Hinweise darauf, dass der Selbstmordattentäter einer verbotenen linksgerichteten Organisation angehört habe, sagte Innenminister Muammer Güler am Freitag vor Reportern.

Bei Todesopfern handelt es sich um Wachleute

Nach einer Meldung des Senders CNN-Türk explodierte der Sprengsatz während der Überprüfung eines Besuchers im Eingangsbereich der Visumsstelle an einem Seiteneingang der Botschaft. Auf Fernsehbildern war zu sehen, dass eine Tür und ein Fenster des Gebäudes herausgerissen wurden. Der Explosionsort liegt in der Nähe der deutschen Botschaft. NTV hatte zunächst berichtet, bei den beiden Todesopfern handele es sich um Wachleute.

Die Internetausgabe der britischen Zeitung "Daily Telegraph" meldete unter Berufung auf britische Diplomaten in Ankara, es habe sich nicht um einen Selbstmordanschlag gehandelt. Ein Unbekannter habe eine Bombe gezündet. Türkische Bombenexperten waren vor Ort.

Sicherheitsrisiken der Botschaft waren bekannt

Die türkische Polizei riegelte den Anschlagsort ab, auch von innen wurde das Botschaftsgebäude versperrt. Nach Medienberichten hatten US-Vertreter in Ankara bereits mehrmals mit den türkischen Behörden über mögliche Sicherheitsrisiken für die Botschaft gesprochen, die wie andere Vertretungen im Zentrum der türkischen Hauptstadt liegt. Demnach wurde unter anderem über einen Neubau der US-Botschaft außerhalb der Stadt gesprochen.

Die USA, Deutschland und die Niederlande hatten kürzlich auf Bitten des NATO-Partners Türkei Patriot-Abwehrbatterien in der Türkei stationiert. Diese sollen vor möglichen Angriffen aus dem benachbarten Bürgerkriegsland Syrien schützen. Gegen die Stationierung hatte es in der Türkei Proteste gegeben. (afp)