Wiesbaden. Obwohl Deutschland weltweit als Biernation bekannt ist, wird hierzulande immer weniger von dem Gerstensaft getrunken. Nach dem sechsten Minus im Jahresvergleich in Folge schrumpft der Bierverkauf auf vergleichsweise magere 96,5 Millionen Hektoliter in 2012. Das sind fast 2 Prozent weniger als 2011.

Der Bierabsatz in Deutschland ist 2012 auf den niedrigsten Stand seit der Wiedervereinigung gesunken. Die in Deutschland ansässigen Brauereien und Bierlager setzten insgesamt rund 96,5 Millionen Hektoliter Bier ab, wie das Statistische Bundesamt am Mittwoch in Wiesbaden mitteilte.

Das waren 1,8 Prozent beziehungsweise 1,8 Millionen Hektoliter weniger als ein Jahr zuvor. Alkoholfreie Biere, Malztrunk sowie das aus Ländern außerhalb der Europäischen Union eingeführte Bier sind hierin nicht enthalten.

Der Bierabsatz in Deutschland ist in den letzten 30 Jahren um etwa 24 Millionen Hektoliter gesunken.
Der Bierabsatz in Deutschland ist in den letzten 30 Jahren um etwa 24 Millionen Hektoliter gesunken. © dpa

Damit setzt sich ein langanhaltender Trend fort: In Deutschland wird immer weniger Bier getrunken. Das letzte Miniplus beim Absatz verzeichneten die Brauereien und Bierlager 2006. Damals verkauften sie noch knapp 107 Millionen Hektoliter Bier, 2009 erreichten sie zum bislang letzten Mal die 100-Millionen-Hektoliter-Marke.

Biermischungen - mit Limonade, Cola, Fruchtsäften und anderen alkoholfreien Zusätzen - machten 2012 mit 4,3 Millionen Hektolitern 4,5 Prozent des gesamten Bierabsatzes aus.

Deutsches Bier bleibt im Land

Die deutschen Brauereien machen mit 83,9 Prozent noch immer den Löwenanteil ihres Geschäfts im Inland. Mit 81 Millionen Hektoliter sank der Absatz allerdings zum Vorjahr um 2,1 Prozent.

Steuerfrei als Haustrunk oder für den Export wurden 15,5 Millionen Hektoliter Bier abgesetzt. Ein kleines Minus von 0,3 Prozent gegenüber 2011. Davon gingen 11,0 Millionen Hektoliter (- 2,0 Prozent) in EU-Länder und 4,3 Millionen Hektoliter (+ 4,6 Prozent) in Drittländer. Weitere 0,2 Millionen Hektoliter (- 4,3 Prozent) gingen unentgeltlich als Haustrunk an die Beschäftigten der Brauereien.

Höchster Bierkonsum in NRW und Bayern

Am meisten Bier floss wie in den Vorjahren in Nordrhein-Westfalen und Bayern. Mehr als ein Viertel des Inlandsabsatzes (26 Prozent) geht auf das Konto von NRW, über ein Fünftel (22 Prozent) wurde in Bayern verkauft.

Den höchsten Bierabsatz im Ausland erzielten mit einem Anteil von 27,6 Prozent Brauereien und Bierlager mit Sitz in Bayern. (dpa)