Köln. .
Große fremde Räume, unbekannte Menschen in weißer Kleidung, die sehr nah kommen und seltsame Sachen machen wollen: Besonders kleine Kinder können nicht verstehen, warum Mama oder Papa sie in eine Arztpraxis mitgenommen haben und sie bei Untersuchungen von Arzt oder Ärztin plötzlich stillhalten sollen. „Wir empfehlen deshalb, dass Eltern ihre Kinder gut auf eine ärztliche Untersuchung vorbereiten“, sagt Wolfram Hartmann, Präsident des Berufsverbandes der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ).
„Wenn es möglich ist, sollten Eltern schon einige Zeit vor einem Arztbesuch mit dem Kind Bilderbücher anschauen, in denen die Behandlung beim Arzt auf positive Weise geschildert wird“, rät der Kinder- und Jugendarzt aus Köln. Am Beispiel anderer Kinder oder freundlicher Fantasiefiguren werde der Ablauf beim Arztbesuch geschildert, zum Beispiel das Spiel im Wartezimmer, der nette Arzt mit seinem Stethoskop oder das kleine Geschenk nach der Untersuchung. Wichtig sei es, dass Eltern nicht ihre eigenen Ängste auf das Kind übertragen, sondern zuversichtlich wirkten.
Wenn Kinder akut krank sind, müssen sie behandelt werden, sagt Hartmann: „Dann bleibt manchmal leider nichts anderes übrig, als das Kind festzuhalten, um die erforderliche Untersuchung durchführen zu können.“ Bei Impfterminen oder Vorsorgeuntersuchungen sollte man soweit nicht gehen. „Bei überängstlichen Kindern, deren Angst auch durch Zuwendung der Eltern und des Praxispersonals nicht beseitigt werden kann, ist es besser abzubrechen.“ Die Eltern sollten dann einen neuen Termin machen und versuchen, ihrem Kind noch einmal mehr Mut und Zuversicht zuzusprechen.
Im Internet unter kinderzeit.de/aktiv können Eltern sich das Kinderbuch „Ein Arztbesuch ist gar nicht schlimm“ kostenfrei als PDF her-unterladen und ausdrucken.