Newtown. Nach dem Schul-Massaker, bei dem 20 Kinder starben, wird in Amerika neu über das Waffenrecht diskutiert. Präsident Obama kündigte “bedeutende Schritte“ an. Bislang hat die Waffenlobby striktere Waffengesetze stets verhindert.
Wird das Schul-Massaker von Newtown, bei dem 20 Mädchen und Jungen im Alter zwischen sechs und sieben Jahren ums Leben kamen, der Wendepunkt in der amerikanischen Waffengesetzgebung? Befürworter einer schärferen Gangart, die halbautomatische Schnellfeuerwaffen, wie sie der 20-jährige Täter Adam Lanza eingesetzt hat, verbieten und geistig nicht gefestigte Menschen vom Waffenkauf ausschließen wollen, verlangen von Präsident Obama und dem Kongress schnelle Reaktion.
New Yorker Bürgermeister Michael Bloomberg: „Wir müssen sofort handeln.“ Die übliche Betroffenheits-Rhetorik reiche nicht mehr aus. Obama, der am Sonntagabend unter Ausschluss der Öffentlichkeit in der Kleinstadt im US-Bundesstaat Connecticut mit Opfer-Familien zusammentraf, hatte in einer ersten Reaktion „bedeutungsvolle Schritte“ angekündigt, um weiteres Blutvergießen zu verhindern, aber keine Details genannt. Das Recht auf Waffenbesitz ist in der amerikanischen Verfassung besonders geschützt.
Trauer in Newtown
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Obwohl in den USA im Jahr rund 30.000 Menschen durch Schusswaffen sterben, hat die Waffen-Lobby bisher weit reichende Gesetzesverschärfungen verhindern können. Sie stützt sich auf breiten Rückhalt in der Bevölkerung, die rund 300 Millionen Pistolen und Gewehre in Privathaushalten hat und zur Hälfte einen erschwerten Zugang zum Waffenkauf in Umfragen seit Jahren ablehnt.
Politiker wachrütteln
Weil der Todesschütze von Newton bei seinem Amoklauf besonders brutal vorging und mit dem auf seine Mutter zugelassenen Gewehr bis zu elf Kugeln auf die Schüler im I-Männchen-Alter abfeuerte, hoffen Waffen-Kritiker auf ein Umdenken der Politik. Erste Unterstützung kam von der demokratischen Kongress-Abgeordneten Carolyn McCarthy, die vor 20 Jahren durch eine Schießerei ihren Mann verlor. „Wenn das nicht die Menschen und unsere Politiker wachrüttelt, was dann?“, sagte sie.
Nach dem Massaker von Newtown mit 28 Toten (20 Schüler, sechs Frauen aus dem Lehrpersonal, der Täter und seine Mutter) geht die Suche nach dem Motiv weiter. Die Polizei glaubt „gute Beweisstücke“ gefunden zu haben, um die Entstehungsgeschichte des schlimmsten Massakers in der amerikanischen Schul-Geschichte aufklären zu können.
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