Frankfurt/Main. Der Gründer der Umweltschutzorganisation Sea Shepherd, Paul Watson, ist am Frankfurter Flughafen festgenommen worden. Die Festnahme sei bereits am Sonntagmittag aufgrund eines internationalen Haftbefehls erfolgt, sagte ein Sprecher der Frankfurter Generalstaatsanwaltschaft am Montag auf dapd-Anfrage.
Der Gründer der Umweltschutzorganisation Sea Shepherd, Paul Watson, ist am Frankfurter Flughafen festgenommen worden. Die Festnahme sei bereits am Sonntagmittag aufgrund eines internationalen Haftbefehls erfolgt, sagte ein Sprecher der Frankfurter Generalstaatsanwaltschaft am Montag auf dapd-Anfrage. Watson werde vorgeworfen, im Jahr 2002 Fischerboote vor Costa Rica bedroht, blockiert und angegriffen zu haben.
Das Amtsgericht Frankfurt erließ am Montag eine sogenannte Festhalteanordnung gegen den 61-Jährigen. Das Oberlandesgericht Frankfurt muss entscheiden, ob die Voraussetzungen für eine Auslieferung Watsons nach Costa Rica gegeben sind. Dies könne einige Tage dauern. Bis dahin bleibe der Umweltaktivist auf alle Fälle in Haft, sagte der Sprecher weiter.
Watson wollte eigentlich zu einem Treffen von Star-Trek-Anhängern am Donnerstag in Düsseldorf reisen. Für den 61-Jährigen ist es nicht die erste juristische Auseinandersetzung. Bereits 1992 hatte Norwegen ihn wegen des Untergangs eines Walfängers in Abwesenheit zu 120 Tagen Gefängnis verurteilt. 2010 hatte die japanische Justiz einen Haftbefehl gegen den streitbaren Umweltschützer erlassen.
Watson ist ein früherer Aktivist der traditionsreichen US-Umweltschutzorganisation Sierra Club und Gründungsmitglied von Greenpeace. Nach eigenen Angaben wurde der Kanadier konventioneller Protestaktionen überdrüssig, als er während einer Kampagne gegen den Walfang der damaligen Sowjetunion 1975 einem harpunierten Zwergpottwal ins Auge blickte. Nach dem Bruch mit der Organisation Greenpeace, die er später als "Wohlfühlunternehmen" bezeichnete, gründete Watson 1977 Sea Shepherd. Sein erstes Schiff kaufte er 1979, um die Robbenjagd im Osten Kanadas zu stören. Noch im selben Jahr rammte er sein Schiff in einem portugiesischen Hafen in einen Walfänger.
Die Internationale Walfangkommission (IWC) entzog der Gesellschaft die Einstufung als Umweltschutzgruppe, nachdem Sea Shepherd sich 1986 zum Versenken von zwei isländischen Walfangbooten und zur Verwüstung einer Walfleisch verarbeitenden Fabrik im Hafen von Reykjavik bekannt hatte. (dapd)