Bochum.. Am 17. November fand in Bochum der „Adipositas - Tag NRW“ statt. Bastian Potthast unterhielt sich mit einer Ärztin, die an der Tagung teilnahm.
Unter Adipositas versteht man krankhaftes Übergewicht. Mittlerweile leiden 15 Prozent der drei- bis 17-Jährigen an Übergewicht und sechs Prozent sind adipös. Dies sind doppelt so viele wie vor 20 Jahren.
Ein großes Problem ist die mangelnde Bewegung. Heute bewegt sich ein Kind nur noch eine Stunde pro Tag und der durchschnittliche Deutschen legt 820 Meter pro Tag zurück. Früher im Zeitalter der Jäger und Sammler betrug die tägliche Gehstrecke 20 bis 40 Kilometer.
Als weitere Risikofaktoren gelten der Medienkonsum, Werbung für Lebensmittel im Fernsehen und das Essen beim Fernsehen. Mittlerweile hat bereits die Hälfte aller 5-6-Jährigen einen eigenen Fernseher.
Fast-Food und süße Getränke
Sehr negativ ist der Fast Food Konsum und das Trinken stark gesüßter Getränke. In einer Studie wurden zum Beispiel Getränkeautomaten in einer Schule gegen Wasserautomaten ausgetauscht. Die Kinder nahmen daraufhin nicht weiter zu. Ein Abschaffen der Getränkeautomaten ließ sich aber aufgrund der Lebensmittellobby nicht umsetzen. Es wäre wichtig grundsätzlich Lebensmittel zu kennzeichnen, zum Beispiel nach Farben. Nach dem Ampelsystem könnte jeder leicht erkennen, welche Nahrung kalorienarm ist. Auch diese Maßnahme wurde nicht durchgesetzt.
Übergewichtige Kinder werden oft ausgegrenzt. Berichtet wurde, dass sich Jugendliche lieber mit Behinderten fotografieren lassen wollten als mit Übergewichtigen. Weiterhin gestaltet sich der Schulsport für die Betroffenen oftmals problematisch.
Individuelle Beratung
Es gibt verschiedene Angebote an Kliniken wie zum Beispiel Obeldicks - Programm. Dies ist eine Kombination aus Bewegungs-, Ernährungstherapie und individueller Beratung. Mit guten Erfolgen, wie berichtet wurde.
In China hat das zunehmende Übergewicht der Kinder dazu geführt, dass übergewichtige Kinder in der Schule doppelt so viele Sportstunden absolvieren müssen.
Dies ist vielleicht eine Möglichkeit gegen zu steuern. Ich glaube aber, dass die Politik in Schulen für Maßnahmen sorgen sollte, die einem Übergewicht vorbeugen. Zum Beispiel sollten keine gesüßten Getränke oder Süßigkeiten im Schulbereich verkauft werden dürfen.
Bastian Potthast, Klasse 8.3, Heinrich-Böll-Gesamtschule, Bochum