Taugt die Generation 65 plus zum Autolenken? Die Frage ist hoch emotional, politischer Zündstoff. 2003 besaßen 40 Prozent der 70- bis 75-jährigen einen Führerschein. 2020 werden es 70 Prozent sein. Die Untersuchung der Bundesanstalt für Straßenwesen zeigt, dass es bisher wenig beachtete Risikofaktoren gibt: Was für junge Fahrer der gefährliche Mix aus Übermut und Unerfahrenheit darstellt, dürfte für Ältere die Mischung aus altersbedingten Einschränkungen, Krankheit und Arzneieinnahme sein.

Senioren also zum Zwangscheck und ihnen notfalls den Führerschein entziehen? Es wäre nur das letzte Mittel, das eher mehr Unfallopfer als weniger zur Folge haben könnte. Dänemark und die Niederlande, die so rigoros vorgehen, machen die Erfahrung, dass abgelehnte ältere Autofahrer aufs Rad umsteigen – und dann oft verunglücken.

Nachzudenken ist zunächst über sanften Druck und ein größeres Engagement der Hausärzte und Krankenkassen. Wenn der Arzt ein Risiko sieht, muss er mehr tun können als freundlich zuzureden. Kurse und Nachschulungen zu verordnen, gehört in seinen Instrumentenkasten.