Bundestagsabgeordnete sind verpflichtet, Nebeneinkünfte ab 1.000 Euro offenzulegen. Das gilt auch für den SPD-Kanzlerkandidaten Peer Steinbrück. Er hat in dieser Legislaturperiode, also seit 2009, 89 Nebeneinkünfte deklariert. Davon zählen 84 zur sogenannten Stufe drei, das heißt, Steinbrück hat jeweils 7.000 Euro oder mehr erhalten. Steinbrück hat so mindestens knapp 600.000 Euro an Nebeneinkünften erhalten.

Der Großteil der Einkünfte kommt von Vorträgen, die Steinbrück zum Beispiel für die Deutsche Bank, die Stiftung Mercator und den Bundesarbeitgeberverband Chemie gehalten hat. Außerdem wurde er von mehreren Agenturen engagiert, die Referenten für Unternehmen oder Veranstaltungen vermitteln, wie Celebrity Speakers, Referendum Events und das London Speaker Bureau.

Dazu kommen Einnahmen aus "publizistischen Tätigkeiten". Steinbrück ist Autor des Buchs "Unterm Strich" und hat gemeinsam mit Altkanzler Helmut Schmidt (SPD) "Zug um Zug" verfasst.

Für die Kanzlerkandidatur will Steinbrück nun auf honorarpflichtige Vorträge verzichten. Er kündigte außerdem an, er wolle seinen Aufsichtsratsposten bei ThyssenKrupp niederlegen. Im Aufsichtsrat von Borussia Dortmund wolle er hingegen bleiben, da kein Interessenkonflikt entstehen könne. Für diesen Posten hat er keine Gehaltsstufe angegeben, das heißt, er verdient bei dem Fußballverein nichts oder nur sehr wenig.

Seinen Einkommensbescheid will der SPD-Politiker aber nicht veröffentlichen. Er erklärte, zu den Vorträgen sei er "von Unternehmen gebeten worden, die Gewinne erzielt haben". Von Vereinen, ehrenamtlichen Organisationen, Schulen und Universitäten nehme er für seine Vorträge kein Geld. (dapd)