Paris. . Erfolg für das britische Königshaus: Das französische Magazin „Closer“ muss den Hoheiten Kates Fotos aushändigen. Am Kiosk darf das bereits gedruckte Magazin jedoch weiter verkauft werden.

Im zähen Ringen mit der Boulevard-Presse hat der Buckingham-Palast einen wichtigen Punktsieg errungen. Das Landgericht im Pariser Vorort Nanterre untersagt dem französischen Klatschmagazin „Closer“, die pikanten Oben-Ohne-Bilder von Kate Middleton und Prinz William erneut zu veröffentlichen oder weiterzugeben. Zugleich entschieden die Richter, dass das komplette Foto-Datenmaterial einschließlich der veröffentlichten Skandalbilder binnen 24 Stunden an die königlichen Hoheiten zurückgegeben werden muss.

Für die einen ging es um das Recht auf größtmögliche Pressefreiheit, für die anderen um den strikten Schutz ihrer schmal bemessenen Privatsphäre. Zwei Tage lang beugte sich das Gericht über die „Causa Closer“. Erst am Dienstagmittag um 12.15 Uhr, einen Tag später als erwartet, verkündete es seine Entscheidung. Eine, die dem Eilantrag von Kate und William auf ganzer Linie folgt. „Diese Bilder können nicht als Gegenstand von allgemeinem Interesse angesehen werden“, tadelte der Richter. Sie seien „äußerst aufdringlich“ und verletzten die „Privatsphäre“. Um den Druck auf „Closer“ zu erhöhen, verfügte das Gericht eine Geldbuße über 10 000 Euro für jeden Tag, an dem gegen die Verfügung verstoßen werde.

Allein schon der schlichte Aushang im Justizpalast von Nanterre hatte Seltenheitswert. Das amtliche Din-A4-Blatt führte die adeligen Kläger mit ihren standesamtlichen Namen und ohne Zusätze wie „Prinz“ oder „Herzogin“ auf: hier „Monsieur William Arthur Philip Louis Mountbatten-Windsor“, da „Madame Catherine Elizabeth Middleton“, beide wohnhaft „Clarence House, London“.

Parallelen zu Lady Diana

Schon seit sechs Tagen sorgen die zumeist mit plumpen und albernen Bildunterschriften unterlegten Nacktbilder für Wirbel. Zuerst veröffentlichte das französische Magazin „Closer“ eine Bildstrecke von fünf Seiten, auf der Kate Middleton beim Urlaub auf dem „Chateau d’Autet“ nahe dem provenzalischen Luberon gezeigt wird, einer schicken Villa, die Viscount David Linley gehört, einem Sohn von Prinzessin Margaret. Dann zogen Silvio Berlusconis Blatt „Chi“ mit einem 38-Seiten-Spezial sowie die Zeitung „Irish Daily Star“ nach.

Gezeigt werden Bilder, die aus sehr großer Entfernung geschossen wurden, deshalb ziemlich unscharf geraten sind und dem französischen Sensationsblatt trotzdem einen „Scoop“ bescherten. Denn der interessierte Betrachter sieht die künftige Königin von England, wie man sie bisher noch nie sah: in wechselnden Bikinis, mal mit, mal ohne Oberteil. Für Aurélien Hamelle, den französischen Star-Anwalt des royalen Paars, der auch schon Modezar John Galliano verteidigte, wird die 30 Jahre alte Herzogin von Cambridge dadurch zu einem „Objekt“ degradiert und in ihrer Würde zutiefst verletzt. Denn die Fotos beim Sonnenbad auf der Terrasse seien „in einem äußerst intimen Augenblick“ entstanden, empörte sich Maître Hamelle.

Zugleich zog der Star-Verteidiger Parallelen zum Schicksal von Lady Diana, der 1997 bei einem Autounfall in Paris tödlich verunglückten Mutter des künftigen Königs. Auch sie sei unerbittlich von Paparazzi verfolgt worden.