Die einst größte deutsche Landesbank ist seit einigen Wochen offiziell Geschichte, doch das Erbe der abgewirtschafteten WestLB wird das Land noch lange beschäftigten. Wer im Abwicklungsprozess des Instituts schon das Gefühl hatte, hier werde zwischen EU-Kommission, Bund, Land und Sparkassen Einvernehmen auf dem Rücken des nordrhein-westfälischen Steuerzahlers erzielt, wird sich durch das Rumoren der vergangenen Tage in seinem Argwohn eher bestätigt sehen.
Die trüben Geschäftsaussichten der landeseigenen „RestLB“ namens Portigon mit einkalkulierten Millionenverlusten, die atemberaubenden Risikopositionen der „Bad Bank“ namens Erster Abwicklungsanstalt und nicht zuletzt solch ein fliegender Wechsel wie der des WestLB-Vorstands Groß zur Helaba mehren nicht gerade das Vertrauen in die umstrittene Operation Landesbank-Zerschlagung.
NRW-Finanzminister Walter-Borjans ist um diese weitgehend ererbte Hypothek nicht zu beneiden. Allerdings steht er in der Pflicht, Ungereimtheiten aufzuklären und Finanzrisiken für künftige Landeshaushalte schonungslos offenzulegen.