Das sind die Fehler, die Helmut Kohl damals bei der Euro-Einführung machte: Er sah die europäische Währung als Bollwerk an gegen die von den USA aus betriebene, neoliberale Globalisierung – und verstand nicht, dass man eine Währung nicht abschotten kann.

Er sah nicht, dass eine Währung, die Volkswirtschaften unterschiedlicher Kraft zusammenbindet, in einer Krise wie ein Brandbeschleuniger wirkt. Er kriegte es nicht hin, Stabilitäts-Sünder automatisch zu bestrafen. Er schaffte es nicht, den Euro auf einen im doppelten Sinn harten Kern von Mitgliedern zu beschränken, die die Stabilitäts-Kriterien erfüllten. So ließ er Italien und Belgien hinein, obwohl deren Gesamtschulden mehr als doppelt so hoch waren wie erlaubt.

Kohl sagt, ein härterer Euro sei nicht durchsetzbar gewesen. Das stimmt wohl. Aber musste wirklich, was Kohls Idee war, eine gemeinsame Währung eingeführt werden, um Europa unumkehrbar zu machen? Merkels Satz, scheitert der Euro, dann scheitert auch Europa, heißt personalisiert: Scheitert der Euro, ist auch Kohl gescheitert.