Nordrhein-Westfalen hat die höchste Zoodichte. Weltweit. Das mag historisch seine Berech­tigung haben. Im größten Ballungsraum Europas sollten die Menschen etwas über Panther, Tiger & Co erfahren. Lange vor der Zeit als Auto oder S-Bahn in jeden Winkel fuhren. Bevor Bernhard Grzimek die Serengeti via Fernsehen in jeder Wohnstube erstrahlen ließ.

Die Idee war sympathisch. Inzwischen haben wir viel gelernt. Über Artenschutz und Artensterben, über tiergerechte Haltung und Tierquälerei. Ein Umdenken wäre zeitgemäß.

Bestand reduzieren, Gehege vergrößern

Nicht jeder Zoo im Ballungsraum Ruhrgebiet muss jedes Tier vorstellen. Positive Ansätze sind bereits zu erkennen. Duisburg hat als einziger Zoo Pandas, Bochum hat die Großtiere abgeschafft, Gelsenkirchen verzichtet auf Elefanten. Das Modell erscheint ausbaubar: Münster stellt die Tierwelt Afrikas vor, Duisburg die Südamerikas, Gelsenkirchen widmet sich Asien. Zum Beispiel. So könnte man den Bestand reduzieren, die Gehege vergrößern und die Besucher sehen weiterhin Panther, Tiger & Co in NRW.