Mit Geld lässt sich fast alles regeln. Und wahrscheinlich wäre der schon notorische Mangel an Grundschul-Rektoren weitgehend behoben, wenn sie besser bezahlt würden. Salopp gesagt, muss man nur die Gelddruckmaschine anwerfen. Welche neuen Löcher das in den defizitären Landeshaushalt reißen würde, steht auf einem anderen Blatt.

Lehrerverbände fordern mehr Geld – das ist normal, sie machen ihren Job. Neu ist die Klage über das vergleichsweise niedrige Salär und die starke Belastung besonders von Grundschullehrern nicht. Aber sie ist auch nicht ganz unberechtigt. Denn die Herausforderung im Primarbereich, wo es Pädagogen mit Kindern jeder Herkunft und jeder sozialen Schicht zu tun haben, ist nicht geringer zu schätzen als die Arbeit am, sagen wir mal, Gymnasium.

Bisher wurde das Gehaltsgefälle mit der unterschiedlich langen Studienzeit begründet – ein Argument, das seit der Reform der Lehrerausbildung nicht mehr sticht. Die Lehrerbesoldung anzupacken und strukturell ein Stück gerechter zu machen, ist deshalb eine lohnende Aufgabe für die rot-grüne Koalition. Im Januar, als in NRW noch niemand an Neuwahlen dachte, hatte die Schulministerin eine Entscheidung für die nächste Legislaturperiode in Aussicht gestellt. Jetzt ist sie da.