Dortmund. . Eine 45-jährige Dortmunderin ist zu acht Jahren Haft wegen Einfuhrschmuggels von Drogen verurteilt worden. Sie war eine von mehreren Abnehmern, die von einer Gruppe von Heroinschmugglern versorgt wurden. Die anderen warten derzeit noch auf ihren Prozess.

Zu acht Jahren Freiheitsstrafe wegen Drogenschmuggels wurde eine 45-jährige Dortmunderin am Donnerstag vor dem Landgericht verurteilt. Sie hatte insgesamt rund acht Kilogramm Heroin von einer Gruppe von Drogenschmugglern gekauft. Mit dem Urteil beginnt die zweite Phase der Aufarbeitung eines der größten Drogenverfahren der letzten Jahre.

Die Ermittlungen der Dortmunder Drogenfahnder begannen Ende des Jahres 2009 aufgrund eines Hinweises aus der Bevölkerung: Aus einer Wohnung in der Dortmunder Nordstadt sollte mit Heroin gedealt werden. Die Ermittlungen ergaben, dass die Wohnung einem damals 35-jährigen türkischen Staatsbürger gehörte.

Kurier stellte sich

Durch die Überwachung des Mannes gerieten drei Deutsche ins Visier der Fahnder, von denen zwei im September 2010 festgenommen wurden. Als Folge stellte sich der Lieferant der Gruppe im Februar 2011 den Beamten. Er erklärte, die Drogen für die Gruppe aus den Niederlanden nach Deutschland transportiert zu haben.

Auch der türkische Tatverdächtige erklärte sich im April 2011 als Kronzeuge zur Aussage bereit. Dadurch konnte der 42-jährige Haupttäter der Gruppe vor dem Landgericht Essen zu 10 Jahren Haft verurteilt werden. Der Kurier kam mit 4 Jahren und 6 Monaten davon. Gegen den dritten Inhaftierten verhängte das AG Bochum 2 Jahre Haft.

Weitere Abnehmer vor Gericht

Mit der Verurteilung der 45-jährigen Dortmunderin begannen nun die Verfahren gegen kleine und große Abnehmer des Heroins. Die Frau hatte sich zwar äußerst vorsichtig verhalten, dann aber eine Besuchserlaubnis bei einem der Drogenschmuggler beantragt. So konnten die Beamten auch gegen sie ermitteln, was in einer Wohnungsdurchsuchung in der Nordstadt und der Festnahme der 45-Jährigen gipfelte.

Das deutliche Urteil setzt den Rahmen für die weiteren Prozesse: Derzeit warten noch drei weitere Abnehmer auf ihr Verfahren vor dem Landgericht. Auch der türkische Wohnungsinhaber, mit dem die ganze Ermittlung ins Rollen gekommen war, wartet noch auf seinen Termin. Er befindet sich inzwischen im Zeugenschutz.