Sie wollen nicht mehr stillhalten. Viele der CDU-Politiker, die jetzt Einsatz für die Homo-Ehe zeigen, haben im Frühjahr auch jenen anderen Brief unterzeichnet, der den gesamten Unmut in der Fraktion über das Betreuungsgeld sichtbar machte. Bis zur Bundestagswahl haben die Familienpolitiker der CDU noch zwölf Monate Zeit, um zu zeigen, dass sie mehr können als aus Koalitionsdisziplin das Betreuungsgeld abzunicken. Nur noch dieses eine Jahr bleibt Merkels Truppe, um sich als moderne Volkspartei zu zeigen, in der jeder nach seiner Fasson leben kann. Deshalb: Mit der öffentlichen Erklärung zur „Homo-Ehe“ heizen die 13 Abgeordneten die Debatte um das Familienbild der Union weiter an. Und das ist gut so. Denn dahinter lautert die größere Frage: Ist das Ehegatten-Splitting noch zeitgemäß? Dahinter lauert eine familienpolitische Lawine.