Die Haltung von US-Präsident Obama ist symptomatisch für das heutige Verhältnis zur Raumfahrt: Einerseits verspricht er dem amerikanischen Volk für die Mitte der 30er Jahre die Landung von Astronauten auf dem Mars, andererseits hat er das Budget der Nasa so zusammengekürzt, dass der „Curiosity“-Besuch auf absehbare Zeit ihre letzte größere Mars-Mission sein wird.
Dahinter steckt mehr als der Widerspruch zwischen Reden und Handeln von Politikern. Obama verkörpert den Zwiespalt der Gesellschaft: Da ist der menschliche Forschungsdrang, der uns ins Unbekannte zieht, auf Entdeckungsreisen zu Orten, die unsere Träume prägen. Aber der Mond hat die Erwartungen nicht erfüllen können, auf dem Mars warten keine kleinen grünen Männchen, sondern bestenfalls Indizien dafür, dass vor Jahrmilliarden eine primitive Form von Leben existiert hat.
Und dafür sollen wir Milliarden ausgeben - bei all den ungelöstem Problemen auf der Erde? Die kritische Frage ist berechtigt: Die Raumfahrt hat zwar wissenschaftlichen und technologischen Fortschritt gebracht - im Verhältnis zum eingesetzten Geld allerdings nur bescheidenen. Aber wenn die Romantik ganz aus der Forschung verschwindet, wenn uns unsere Träume zu teuer erscheinen, können wir nie nach den Sternen greifen.