Nadja Drygalla hat das Olympia-Team des Frauen-Achters verlassen. Vorzeitig und freiwillig. Michael Vesper, der Chef der Mission, hatte sie mit einem heiklen Vorwurf konfrontiert: Sie sei die Freundin von Michael Fischer, dem NPD-Mann aus Rostock. Fischer ist ein unsäglicher Rassist.
Der Vorwurf hat Drygalla schon einmal einen Job gekostet. 2011 war das. Sie wollte in Mecklenburg-Vorpommern Polizistin werden. Wenn Verantwortliche in Sport und Politik Belege haben, dass sich Rassismus breit macht, dann müssen sie handeln. Deutsche besonders.
Vesper bewegt sich auf dünnem Eis
Ist es alleine Beleg für Rassismus, Partnerin eines Rassisten zu sein? Nein. Da steht unser Recht vor. Michael Vesper bewegt sich, wie der Schweriner Innenminister zuvor, auf dünnem Eis, sollte er Drygalla wegen ihrer persönlichen Beziehung unter Druck gesetzt haben.
Nicht nur, weil Vesper dann der rechten Szene das Stichwort „Sippenhaft“ frei Haus geliefert hat, was gerade diese meiden sollte. Er hat auch riskiert, ihren dunklen Gangs einen verzweifelten jungen Menschen ganz zuzutreiben.