Frankfurt/Main. Die Marke Hertie hat den Besitzer gewechselt. Investoren wollen die Bekanntheit des Namens nun nutzen, um ein neues Online-Kaufhaus zu gründen. Spätestens Mitte 2013 soll es losgehen. Das Sortiment zwar steht noch nicht fest, es soll sich jedoch an die ganze Familie richten.

Investoren wollen die ehemalige Warenhauskette Hertie als Online-Kaufhaus wiederbeleben. Der Großhändler HDK aus Osnabrück habe dem Hertie-Insolvenzverwalter die Marke abgekauft, sagte HDK-Berater Oliver Pohlmann am Donnerstag auf dapd-Anfrage und bestätigte damit einen Bericht der Fachzeitschrift "TextilWirtschaft". Der Neustart für Hertie.de sei zwischen Ende 2012 und Mitte 2013 geplant. Als Vorbilder nannte Pohlmann Amazon und Otto.

Hertie soll dem Bericht zufolge künftig die ganze Familie bedienen. Als Besonderheit werde den Kunden eine kostenfreie persönliche Beratung per Telefon angeboten. Eine genaue Vorstellung von ihrem Sortiment hätten die Investoren aber noch nicht. Daran werde derzeit gearbeitet.

Preis für Markenrechte "nicht unerheblich"

Hinter HDK stehen die Brüder Nils (32) und Jan Klöker (34). Beide sind selbstständig im Online-Handel tätig und führen Shops wie Tepgo.de (Teppiche), Serviette.de (Tischdeko) und Telefon.de (Telekommunikation) mit insgesamt 40 Mitarbeitern.

Die Kosten für die Übernahme der Markenrechte wollte Pohlmann nicht nennen. Es habe mehrere Interessenten gegeben, der Preis sei deshalb "nicht unerheblich, aber durchaus gerechtfertigt", sagte er der Fachzeitschrift. "Dafür aber wurde eine Marke gesichert, die immer noch 80 Prozent der Deutschen kennen."

Die Hertie-Insolvenz war eine der größten Pleiten im deutschen Einzelhandel. Im August 2009 schlossen die letzten der einst zu Karstadt gehörenden 73 Warenhäuser. (dapd)