Die Bilder und Horrormeldungen gleichen sich: Nach Tunesien, Ägypten und Libyen steht nun in Syrien die entscheidende Schlacht an. Präsident Baschar al-Assad wehrt sich noch, schickt seine Soldaten Tag für Tag in den Krieg gegen das eigene Volk, der nicht zu gewinnen ist. Viele seiner Getreuen sind bereits tot oder haben sich ins Ausland abgesetzt. Es ist eine Frage der Zeit, wann auch Assad in die Hände der Rebellen fällt.

Doch bis dahin wird das Töten andauern. Niemand weiß, ob es Tage, Wochen oder Monate sein werden. Gewiss ist nur: Das Assad-Regime steht mit dem Rücken an der Wand und verfügt über einen enormen Bestand an chemischen Kampfstoffen, mit deren Einsatz die Regierung unverhohlen droht.

Rat- und Hilflosigkeit wächst

Vor allem beim israelischen Nachbarn herrscht deshalb große Sorge, dass durch die Kriegswirren biologische und chemische Waffen sowie die Panzer-, Flugabwehr- und Scud-Raketen der Syrer in die Hände von El Kaida oder der radikalislamischen Hisbollah im Libanon gelangen. Die Hisbollah, unterstützt vom Iran, beschießt in grausamer Regelmäßigkeit den Norden Israels. Die Regierung von Ministerpräsident Netanjahu wird nicht zulassen, dass sich der Feind mit Massenvernichtungswaffen und Raketentechnik ausrüstet.

Im Westen wächst die Rat- und Hilflosigkeit. Sie drückt sich in der EU in Sanktionen aus. Sie wurden gestern erneut verschärft. Zum 17. Mal.