Verbraucherschützer und ­Kunden beschweren sich gleichermaßen über die Geldinstitute. Sie monieren schlechte Beratung und Mängel in der Aufklärung über Finanzprodukte. Viele Bankberater stehen nach wie vor unter hohem Verkaufsdruck und versuchen, dem Kunden das für die Bank lukrativste Angebot unterzujubeln. Die ­Kontrolle durch die Behörden
ist bislang viel zu lasch.

Deshalb ist der Plan, demnächst staatliche Testkunden in die Banken zu entsenden, nur zu begrüßen. ­Vorausgesetzt, der Datenschutz für die Bankmitarbeiter ist gesichert.

Demnächst dürfte die Furcht vor Sanktionen eine heilsame Wirkung in der Branche entfalten. Eines indes ändern auch die Ermittler nicht: Manches schräge Finanzprodukt wird nur verkauft, weil sich leichtgläubige Kunden allzu gern mit glänzenden Renditeversprechen ­ködern lassen. Wären die Verbraucher bei Geldgeschäften so sorgsam und so gut informiert wie der Durchschnittsbürger beim Autokauf, ­hätten unseriöse Bankberater
einen viel schwereren Stand.