Sie wollen arbeiten: Alleinerziehende Hartz IV-Empfängerinnen suchen nach einem Job – händeringend. Anders kann man das nicht nennen, wenn Dreiviertel von ihnen bereit sind, ein geringes Einkommen, Lärm, Schmutz und körperliche Anstrengung am Arbeitsplatz zu akzeptieren sowie eine Tätigkeit unter ihrem fachlichen Niveau.
Der Wille und die Motivation sind da und trotzdem reicht es für die meisten nur zu einem Mini-Job. Mehr geht nicht – weil eine ganztägige Kinderbetreuung fehlt, Nachtschichten unmöglich sind oder ein neuer Wohnort den Kindern nicht zugemutet werden soll. Doch mickrige 400 Euro im Monat reichen hinten und vorne nicht, um eine Kleinfamilie zu versorgen. Der Schritt aus Hartz IV ist unter diesen Umständen für Single-Mütter fast unmöglich.
Die Wirtschaft verliert dadurch in Zeiten des Fachkräftemangels ein riesiges Potenzial an qualifizierten, arbeitswilligen Frauen. Vernichtet durch staatliche Fehlleistungen in der Familienpolitik. Für Mütter, die arbeiten wollen, fehlen Kitaplätze. Ihr Ausbau wird zudem gebremst durch das Betreuungsgeld für Eltern, die ihre Kinder nicht in die Kita schicken. Bittere Ironie: Arbeitslose Alleinerziehende, die unfreiwillig zu Hause bleiben müssen, wird das Betreuungsgeld vorenthalten.