Städte wandeln sich. Deshalb entwickeln sie sich. Bestimmte Viertel ziehen bestimmte Menschen an – Arbeiter, Akademiker, Künstler, Einwanderer – und stoßen sie wieder ab. Die Gründe sind vielfältig. Jobwechsel, eine wachsende Familie oder aber: fehlendes Geld.

Im Revier war es die Peripherie, die Menschen angezogen hat, für die in der Mitte der Städte kein Platz mehr war oder nie gewesen ist. Sie zogen ein in die Betonbunker der 60er- und 70er-Jahre, die damals schick und modern waren, heute sind sie hässlich – aber günstig. Leben will dort kaum jemand mehr, der eine Alternative hat.

Städte müssen sich mehr auf ihre Zentren konzentrieren

Nun sind Städte auf Fördergelder von EU, Bund und Land angewiesen, um diese Schandflecken zurückzubauen. Das liegt daran, dass sie zum einen zu lange den sozialen Verwerfungen zugesehen haben, zu denen die Wandlungsprozesse geführt haben, und zum anderen zu lange an alter Größe festgehalten haben. Das Revier schrumpft, die Städte müssen weg von der „grünen Wiese“, sich wieder mehr auf ihre Zentren konzentrieren, sie attraktiv für alle Schichten gestalten. Ohne Frage eine Herausforderung.