Der Innenminister ruft und Tausende melden sich. Bitte, blitzen Sie hier, blitzen Sie da. Politischer Populismus. Eine Kontrolle, die öffentlich angekündigt wird und die die Straßen benennt, ist keine Kontrolle.
Das bürgerschaftliche Engagement beim Blitz-Marathon ist großartig. Der Innenminister ruft und Tausende melden sich. Bitte, blitzen Sie hier, blitzen Sie da. Und in Düsseldorf werden die massenhaften Radarkontrollen als Beitrag zur Verkehrsicherheit gefeiert. Politischer Populismus. Eine Kontrolle, die öffentlich angekündigt wird und die die Straßen benennt, ist keine Kontrolle. Eine Eintagsfliege, die laut brummt. Die Straßen macht es dauerhaft nicht sicherer.
Bemerkenswert ist, wie viele Bürger sich rühren. Wahrscheinlich hätten sich genauso viele gemeldet, wenn sie aufgefordert würden, die Blitzer zu melden, die sie als Abzocke empfinden. Was sagt uns das? Sind wir doch ein Volk von Denunzianten? Reagieren wir nur, wenn es persönlich unverfänglich ist? Ein Stresstest würde Klarheit schaffen. Felder gibt es: Bitte rufen Sie an, wenn sie schwarz arbeiten oder schwarz arbeiten lassen, bitte rufen Sie an, wenn Sie Steuern hinterziehen. Ob das Echo riesig wäre? Mehr Geld als der Blitz-Marathon würde es auf jeden Fall in die Staatskassen spülen.
Aktion ein verkehrspädagogischer Flop
Verkehrspädagogisch ist die Aktion ein Flop. So lässt sich das Verhalten der Autofahrer nicht ändern. Nur spürbare Strafen helfen. Die Schweden machen es vor. Sie bemessen die Geldbuße am Einkommen. Geschwindigkeitsüberschreitung muss weh tun. Das kommt an - und es ruft niemand mehr an. Sicher nicht.