Berlin. . Die Fußball-Europameisterschaft in Polen und der Ukraine schlägt alle Rekorde. Vor allem bei den Einschaltquoten vermelden die Sender von Spieltag zu Spieltag neue Höchstwerte. WDR-Chefredakteur Jörg Schönenborn und ARD-Programmdirektor Volker Herres überschlagen sich mit Lob.

Gute Quoten für die Fußball-Europameisterschaft: Im Schnitt 15 Millionen Zuschauer schalteten während des Turniers die Übertragungen im Ersten ein. Das entspricht einem Marktanteil von 52 Prozent, wie die ARD am Freitag mitteilte. Das Erste übertrug bei der am 8. Juni gestarteten EM in Polen und der Ukraine 16 Spiele live, als letztes Spiel das Halbfinale Deutschland gegen Italien. Die 1:2-Niederlage der DFB-Elf sahen am Donnerstagabend durchschnittlich 27,98 Millionen Zuschauer im Ersten. Das war ein neuer Rekord bei dem Turnier. Der Marktanteil des Deutschlandspiels lag bei 76,8 Prozent. Nicht eingerechnet sind dabei die Millionen Fans, die das Match beim Public Viewing verfolgten.

Griechenland-Partie ist Straßenfeger Nummer eins

Die Partie hatte gut 300.000 Zuschauer mehr als das Vorrundenspiel Deutschland gegen Dänemark. Die Nummer Eins beim Marktanteil bleibt laut Media Control mit 77,7 Prozent das Viertelfinale der DFB-Elf gegen Griechenland. Die ARD wechselte sich bei der Berichterstattung von der EM wieder mit dem ZDF ab. Das Zweite zeigt am Sonntag (1. Juli, 20.45 Uhr) zum Abschluss aus Kiew das Finale Italien gegen den amtierenden Europameister Spanien. ARD-Porgrammdirektor Volker Herres sagte: "Mit unseren Übertragungen im Free-TV haben wir dazu beigetragen, dass sich die Fußballbegeisterung zu einer Welle der Euphorie ausgebreitet hat." ARD-Teamchef und WDR-Chefredakteur Jörg Schönenborn sagte, er sei "stolz darauf, dass wir unsere Spiele für die Zuschauer praktisch reibungslos und fehlerfrei auf den Sender gebracht haben." Logistisch und produktionstechnisch war dies den Angaben zufolge nur durch die bisher engste Kooperation der ARD mit dem ZDF bei einem solchen Turnier möglich.

"Waldi" will´s nochmal wissen

"Waldis Club" kommt auf 3,2 Millionen Durchschnittsquote Der Marktanteil der ARD-Übertragungen betrug bei den 14- bis 49-Jährigen 54,8 Prozent, in dieser Zielgruppe sahen durchschnittlich 6,3 Millionen Zuschauer zu. Die zehn Ausgaben von "Waldis Club" mit Moderator Waldemar Hartmann und Gästen verfolgten durchschnittlich 3,2 Millionen Zuschauer (23,5 Prozent).

Rekord für die Ewigkeit?

Die bisher beste Quote bei einer Fußball-EM wurde im Juni 2008 erreicht. Das Halbfinale Deutschland - Türkei sahen laut Media Control im ZDF 29,46 Millionen Zuschauer (81,5 Prozent). Die bislang höchste Zuschauerzahl bei einer WM wurde im Juli 2010 erreicht: Beim Halbfinale Deutschland - Spanien in der ARD schalteten 31,1 Millionen Fans ein (83 Prozent). Die Fußball-EM 2012 war nach Angaben von ARD und ZDF die "erste mit maßgeblicher Internet-Nutzung". Dies gehe aus einer aktuellen Repräsentativbefragung der Sender hervor, die telefonisch bei 1.000 Erwachsenen ab 14 Jahren zwischen Dienstag und Donnerstagabend (26. bis 28. Juni) vom IFAK-Institut gemacht wurde. Danach haben bislang vier Millionen Menschen auf den Internetseiten von ARD und ZDF Spiele oder deren Zusammenfassungen abgerufen. Dieser Publikumskreis habe dabei im Durchschnitt vier Spiele verfolgt. (dapd)