Mülheim könnte einer der bedeutendsten Standorte der weltweit anerkannten Max-Planck-Gesellschaft werden. Wer sich vergegenwärtigt, dass ausgerechnet im Ruhrgebiet eine der Schlüsselfragen der Energiewende beantwortet werden soll, gerät leicht ins Schwärmen. Ein Kommentar.
Einer der bedeutendsten Standorte der weltweit anerkannten Max-Planck-Gesellschaft könnte Mülheim an der Ruhr werden. Die Nummer eins der chemischen Forschung. Wissenschaftlicher Humus, auf dem irgendwann die Speicherfähigkeit von Öko-Energie gedeiht. Wer sich vergegenwärtigt, dass ausgerechnet im Ruhrgebiet eine der Schlüsselfragen der Energiewende beantwortet werden soll, gerät leicht ins Schwärmen.
Das geschieht bei Grundlagenforschung nicht oft, denn von der Entdeckung bis zur Anwendung vergehen meist Jahrzehnte. Betriebswirtschaftlich rechnet sie sich so zeitverzögert, dass die Industrie immer weniger in die hoch spezialisierte Basisarbeit investiert. Da der volkswirtschaftliche Nutzen jedoch enorm ist, sind die 45 Millionen Euro Landesförderung für das zwölfte Max-Planck-Institut in Nordrhein-Westfalen gut angelegtes Geld. Man wünschte sich, viel mehr althergebrachte Subventionsmillionen würden in derartige Forschungsförderung umgewidmet.
Wenn in Mülheim demnächst insgesamt 700 Wissenschaftler forschen, profitieren umliegende Universitäten und mittelbar die regionale Wirtschaft. Rot-Grün hat weitsichtig zugegriffen, als sich die Chance auf eine weitere Spitzeneinrichtung bot. Das verdient Respekt, denn wirklich populär sind solche Entscheidungen nie. Die Stadt Mülheim streitet gerade mit Anwohnern des neuen Max-Planck-Instituts über fehlende Parkplätze für die möglichen Nobelpreisträger von morgen.