Wir können uns an die Krankenkasse wenden, an die Ärztekammer oder können direkt zum Anwalt gehen. Es gibt Kummerkästen, NRW hat sogar eine Patientenbeauftragte – das Wort „Patientensicherheit“ steht in Klinikbroschüren fett gedruckt. Doch wer sich über Ärztepfusch beklagt, stellt meistens fest: Nichts zu machen.
Dabei lesen sich die Paragrafen so schlecht nicht: Immerhin werden die Patientenrechte gesetzlich gestärkt. Dass es trotzdem oft ewig dauert, bis der Patient Recht bekommt, steht auf einem anderen Blatt. Gutachten über Gutachten muss erstellt werden. Recht zu bekommen, ist auch eine Kostenfrage. Aber es ist vor allem auch eine Frage, inwieweit man diese anstrengende zeitraubende Prozedur überhaupt aushalten kann. Kaum vorstellbar, was die Eltern, die jetzt das Schmerzensgeld für ihr behindertes Kind erstritten haben, durchgemacht haben.
Offenheit als Image-Pflege
Es gibt Ärzte und Kliniken, die gehen offen mit Fehlern um und finden gemeinsam mit dem geschädigten Patienten einen Weg. Das ist vor allem ein Schachzug: Sie betreiben Image-Pflege. Sie wissen, im Konkurrenzkampf der vielen Gesundheitsanbieter wird der gewinnen, der das Patientenrecht ernst nimmt. Und wer das ist, das spricht sich ganz schnell herum.