en kompletten Abschied von der Atomenergie gibt es beim Energiekonzern RWE noch nicht. Dennoch macht der kommende Chef Peter Terium eine bedeutende Ansage: Kein Cent werde mehr in AKW-Neubauten fließen.

Den kompletten Abschied von der Atomenergie gibt es beim Energiekonzern RWE noch nicht. Dennoch macht der kommende Chef Peter Terium eine bedeutende Ansage: Kein Cent werde mehr in AKW-Neubauten fließen. So weit sind Mitbewerber wie Eon noch nicht gegangen. Dies sollte man dem 48-jährigen Niederländer durchaus hoch anrechnen.

RWE sucht nach Vertrauen beim Kunden auf dem immer noch immens wichtigen Heimatmarkt Deutschland. Mit einem Image als ewig gestriger Atomkonzern wird es schwer, die vielen Aktivitäten im Bereich Erneuerbare Energien gewinnbringend zu vermarkten. Terium gilt als schneller Denker und kühler Rechner. Nicht mehr Milliarden Euro in Atomtechnologie stecken zu wollen, hat selbstverständlich mit Wirtschaftlichkeit zu tun.

Für Umweltaktivisten reicht dieser Schritt allerdings längst nicht, um den Konzern aus der Kritik zu bringen. Dafür ist noch zu viel Kohle drin in RWE. Dieses Standbein kann der Konzern derzeit kaum aufgeben, ohne gehörig in Wanken zu geraten. Und sicher muss auch bei den noch laufenden Altmeilern genau hingesehen werden. Sie vom Netz zu nehmen, kann sich RWE ebenfalls nicht leisten. Die Gewinne an dieser Stelle sichern die Energiewende, die mit Terium nun aber immerhin wirklich in der Konzernspitze angekommen zu sein scheint.