Seit 2009 (!) ist bekannt, dass es in jedem vierten Gastronomiebetrieb Mängel bei der Hygiene gibt. Und was ist seither passiert? Nichts. Nur durch eigene Recherchen hat die Verbraucherorganisation Foodwatch am Wochenende an die Öffentlichkeit gebracht, dass die zuständigen Landesminister die versprochene Hygiene-Ampel bereits am 11. Mai sang- und klanglos sterben ließen.
Für die Verbraucher ist es schon eine schallende Ohrfeige, dass sich die Länder nach unendlichen Beratungen nicht auf gemeinsame Hygiene-Informationen verständigen konnten. Dass sie ihre Untätigkeit auch noch unter der Decke halten wollten, ist ein Skandal.
Medienwirksam stellt sich Bundesverbraucherministerin Ilse Aigner nun wieder an die Spitze der Bewegung und mahnt die Länder mit frommen Worten zu Einigkeit. Doch warum hat sich Aigner nicht längst eingeschaltet und die Landesminister befriedet? Sie hat ja Recht: Ein bundeseinheitliches Gütesiegel am Eingang von Restaurants kann es nur geben, wenn auch die Standards der Lebensmittelkontrolleure einheitlich sind.
Ein freiwilliges Modell jedenfalls, wie es den Ländern vorschwebt, wäre ein fauler Kompromiss und brächte Verbrauchern gar nichts.