„Wir können mehr - Qualifizierung sichert unsere Zukunft“ heißt ein Projekt zur regionalen Fachkräftesicherung. Es richtet sich an junge Menschen, die in der Berufswelt noch nicht Fuß gefasst haben. Sascha Fahle, Azubi zum Maschinen- und Anlagenführer, ist mit dabei.
Kreis Olpe. Sascha Fahle (28), Auszubildender zum Maschinen- und Anlagenführer, und Stephan Stracke, Geschäftsführer des Arbeitgeberverbandes für den Kreis Olpe, sind ein Team. „Wir können mehr“ ist ihre gemeinsame Maxime.
„Wir können mehr - Qualifizierung sichert unsere Zukunft“ heißt ein Projekt zur regionalen Fachkräftesicherung. Initiiert von der Agentur für Arbeit Siegen spricht es Menschen zwischen 25 und 35 Jahren an, die in der Berufswelt noch nicht Fuß gefasst haben und durch betriebsnahe Qualifizierung integriert werden sollen.
Kooperationspartner sind die hiesigen Arbeitgeberverbände, die Industrie- und Handelskammer, die Kreishandwerkerschaft sowie die Arbeitgeber. Unterstützung kommt auch vom DGB. Letztendlich vereint vor dem Hintergrund des demografischen Wandels alle ein Bestreben: die Potenziale möglichst vieler Menschen erschließen und nutzen.
Begleiten und beraten
„Es wird eine Klientel angesprochen, das bisher
nicht im Fokus stand. Menschen, die durch Pech oder widrige Lebensumstände ihre
Ausbildung, ob Lehre oder Studium, abgebrochen haben, brauchen eine zweite
Chance“, so Stephan Stracke, im Rahmen des Projektes persönlicher Pate von Sascha Fahle und als solcher mit dem betraut, was ein Pate
so tut: begleiten, beraten, Beistand leisten.
Sascha Fahle aus Wenden brach seinerzeit seine Ausbildung ab. Dann kam die
Bundeswehr. Danach arbeitete er einige Jahre als Produktionshelfer im
Metallbereich, mitunter auch als Leiharbeiter. Eine insgesamt unbefriedigende
Situation ohne langfristige Perspektive gleich einer Endlosspirale ins Nichts.
Sprungbrett zum Erfolg
„Wir können mehr“ brachte den Kontakt zu Stephan Stracke. Gemeinsam suchten sie ein Sprungbrett in eine erfolgreiche berufliche Zukunft, loteten Möglichkeiten aus, gingen auf Unternehmen zu und wurden fündig.
Im März dieses Jahres hat Sascha Fahle bei der Gebr. Kemmerich GmbH in Attendorn eine Ausbildung zum Maschinen- und Anlagenführer begonnen. 18 Monate wird er nun Lehrling sein und muss auch finanziell den Gürtel etwas enger schnallen. „In Deutschland braucht man Abschlüsse. Man muss seine Qualitäten per Zeugnis vorweisen können“, betont Stracke, der sich als „Mittelsmann auf Augenhöhe“ versteht, als Ansprechpartner auch dann, wenn es Spannungen gibt und als solcher gleichsam eine Brücke schlägt zwischen Azubi und Unternehmen.
Individuelle Lösungen
„Die Wirtschaft ist auf Wachstum ausgelegt und
braucht genügend Arbeitskräfte. Die Unternehmen müssen ausweichen auf sogenannte
Randgruppen, auf diejenigen, die durch das Raster fallen und nicht unbedingt dem
Idealbild entsprechen, aber durchaus Potenzial haben“, möchte Stracke die
Unternehmen darin bestärken, den Blick zu schärfen und Bewerbern und
Bewerberinnen mit Ecken und Kanten offen gegenüber zu stehen.
„Wir können mehr“ sei ein Anschub, aus bisherigen Schablonen herauszutreten. „Um auch in Zukunft erfolgreich agieren zu können, brauchen wir Individuallösungen und müssen Fenster öffnen.“ Sascha Fahle hat den Einstieg gefunden. Hochmotiviert und mit einem festen Ziel vor den Augen möchte er seine Chance nutzen. Der Anfang ist gemacht, der Weg liegt klar vor ihm.