Sonne satt, die Akropolis und guter Wein allein reichen nicht aus, um ein Urlaubsland attraktiv zu machen. Die kostbarsten Wochen des Jahres wollen die Urlauber möglichst ohne Risiken genießen. Das können sie in Griechenland in diesen unruhigen Zeiten ebenso wenig wie in einigen nordafrikanischen Ländern, die gerade die Demokratie erlernen.
Niemand weiß, wie die Wahlwiederholung am 17. Juni in Griechenland ausgehen wird. Gibt es neue Streiks, gewalttätige Demonstrationen? Diese Fragen stellen sich die Menschen, wenn sie ihren Urlaub planen. Wer will es ihnen verdenken. Auch brennende Deutschland-Fahnen sind nicht gerade ein Argument für Hellas. Selbst wenn Übergriffe auf deutsche Touristen unwahrscheinlich sind – die Psychologie spielt bei der Auswahl des Urlaubsziels immer mit.
Das Merkelsche Spardiktat trifft die Griechen gleich doppelt: Sie sollen den Gürtel enger schnallen, um die Schuldenkrise zu überwinden. Und gleichzeitig bleiben die Urlauber weg, die überlebenswichtig sind für die Wirtschaft. Der Tourismus sorgte bis zur Krise für 16 Prozent der Einnahmen des Landes.
Nun purzeln die Reisepreise. So günstig kamen Deutsche lange nicht nach Griechenland. Die Verbraucher hierzulande können also von dem Hellas-Desaster profitieren. Sie brauchen nur starke Nerven.