Berlin. Ende April wird das analoge Satellitenfernsehen abgeschaltet. Wir beantworten die wichtigsten Fragen und sagen Ihnen, was sie beim Umstieg auf digital beachten müssen.

In gut drei Wochen könnten zahlreiche deutsche Haushalte vor schwarzen Bildschirmen sitzen: Am 30. April wird das analoge Satellitenfernsehen abgeschaltet. Betroffene können aber ohne großen Aufwand und ohne hohe Kosten auf digitalen Empfang umschalten.

Warum wird das analoge Satelliten-TV abgeschaltet?

Digitale Übertragung bietet im Allgemeinen eine bessere Bild- und Tonqualität. Zudem wird für das Übertragen digitaler Fernsehbilder weniger Platz auf den Frequenzen benötigt - entsprechend entstehen neue Kapazitäten. Auf den dann freien Frequenzen finden neue Sender genauso Platz wie neue Angebote des hochauflösenden Fernsehens (HDTV).

Wer ist von der Abschaltung betroffen?

Mehr als 17 Millionen Haushalte in Deutschland Satellitenfernsehen, rund eine Million von ihnen nutzten derzeit nach Schätzung der Initiative Klardigital noch die analoge Variante. Sie müssen ihre Empfangstechnik umstellen. Wer sich nicht sicher ist, ob er betroffen ist, kann im Ersten, dem ZDF, dem Bayerischen Rundfunk, Sat.1, ProSieben und RTL Seite 198 im Videotext aufrufen: Dort erhalten die Zuschauer einen Hinweis, ob sie aktiv werden müssen.

Was ist mit Satellitenradio?

Gleichzeitig mit dem Ende des analogen Satelliten-TV werden auch das analoge Satellitenradio und das Astra-Digitalradio abgeschaltet. Bereits heute sind alle Radiosender digital per Satellit im sogenannten DVB-S-Standard zu empfangen.

Was muss ich zur Umstellung auf digitales Fernsehen tun?

Nötig ist für den digitalen Satellitenempfang ein digitaltauglicher Empfänger. In neuen Flachbild-Fernsehern sind diese häufig bereits eingebaut. Ansonsten ist für jeden Fernseher einzeln ein sogenannter DVB-S-Receiver notwendig, der zwischen Schüssel und Fernseher angeschlossen wird. Einfache Geräte sind ab etwa 40 Euro zu haben. Die Satellitenschüssel selbst muss nicht ausgetauscht und auch nicht neu ausgerichtet werden. Notwendig ist aber unter Umständen noch der Austausch des Empfangsteils der Schüssel, des sogenannten LNB. Notwendig ist ein Universal-LNB - der nach 1997 in den meisten Fällen schon eingebaut wurde.

Was muss ich bei einer Gemeinschaftsanlage im Mehrfamilienhaus beachten?

In diesem Fall muss neben dem LNB auch der sogenannte Multischalter ausgetauscht werden. Die einzelnen Haushalte müssen zudem gegebenenfalls ihre analogen Receiver gegen digitale Geräte austauschen. Das Verlegen neuer Kabel ist nach Angaben der Initiative Klardigital nur notwendig, wenn diese älter als 20 Jahre sind.

Ist digitales Fernsehen und HDTV das gleiche?

Nein. Digitales Fernsehen ist zwar die Voraussetzung für hochauflösendes Fernsehen, die Sender strahlen ihre Programme aber weiter auch in normaler Auflösung aus. HDTV hat den Vorteil, dass die Bilder aus mehr einzelnen Bildpunkten zusammengesetzt sind - dadurch ergibt sich ein detailgenaueres und entsprechend schärferes Bild mit oft höheren Kontrasten und besseren Farben. Auch der Ton ist besser.

Weitere Informationen im Internet: www.klardigital.de (afp)