Washington/Essen. Die US-Zeitung Wall Street Journal berichtet über den baldigen Beschluss der Opel-Mutter GM, zwei Werke in Europa zu schließen. Der Plan sorgt für Aufruhr bei Gewerkschaften und Politik.
Ein Bericht der angesehenen US-Wirtschaftszeitung Wall Street Journal über einen bevorstehenden Schließungsbeschluss für das Bochumer Opel-Werk sorgt für einhellige Empörung bei Gewerkschaftern und Politik. Die Zeitung beruft sich auf Kreise der Konzernmutter General Motors (GM) und spricht von möglichen Entscheidungen bereits am Mittwoch bei der Opel-Aufsichtsratssitzung. Das wollte ein Unternehmenssprecher gegenüber der WAZ nicht dementieren.
"Dumme Entscheidung"
Dass Werksschließungen auf der Tagesordnung stehen, will sich der Bochumer Betriebsratsvorsitzende Rainer Einenkel, selbst Aufsichtsratsmitglied, nicht vorstellen. Er kündigte massiven Widerstand gegen alle Pläne an, die Produktion in Bochum und dem britischen Ellesmere Port einzustellen. Eine solche „dumme Entscheidung“ würde „zur teuersten Werksschließung aller Zeiten“ führen, sagte er der WAZ.
Gegenüber der WAZ äußerte sich auch Ministerpräsidentin Hannelore Kraft (SPD). „Dieses jahrelange Spiel von GM mit der Angst der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter um ihre Arbeitsplätze ist unverantwortlich.“ Die Bochumer Oberbürgermeisterin Ottilie Scholz (SPD) sagte: „Die erneuten Schließungsgerüchte sind sachlich nicht nachvollziehbar.“ Das Ruhrgebiets-Werk sei auch im internationalen Vergleich konkurrenzfähig.