Essen. DerWesten-Nutzer sind bezüglich des angekündigten Warnstreiks geteilter Meinung. Viele zeigen Verständnis für die Arbeitnehmer im öffentlichen Dienst, andere sind aufgebracht. Für Aufregung sorgt vor allem, dass viele nicht wissen, wie sie am Mittwoch zur Arbeit kommen sollen.

Am Mittwoch streiken in Nordrhein-Westfalen mehrere zehntausend Angestellte des öffentlichen Dienstes. Busse und U-Bahnen werden den Verkehr einstellen, Müllabfuhrtermine verschoben und Kitas geschlossen bleiben.

Die Reaktionen der DerWesten-Nutzer auf die angekündigten Warnstreiks könnten unterschiedlicher nicht sein: Die Proteste stoßen genauso auf Verständnis und Zuspruch wie auf Empörung.

Verständnis für die Arbeitnehmer

"Egal ob in der Privatwirtschaft oder im öffentlichen Dienst, die Arbeitnehmer haben das Recht für einen angemessenen Lohn zu streiken", findet AntonC. Ähnlich sieht das auch egonmueller55: "Warnstreiks sind ein legitimes Mittel. Busfahrer, Krankenschwestern,Erzieherinnen, alle machen einen hammerharten Job und verdienen es, anständig bezahlt zu werden."

Auch die, die offenbar selbst am Warnstreik beteiligt sind melden sich zu Wort: "Der öffentliche Dienst hat schon ewig nicht mehr gestreikt hier. Jetzt wird es einfach mal Zeit. Und zwar, weil wir es wert sind!" schreibt wolke286.

Andere sind froh, dass die anstehenden Proteste wenigstens frühzeitig bekanntgegeben wurden: "So können sich Arbeitnehmer die auf den ÖPNV angewiesen sind, Alternativen suchen (Fahrgemeinschaften mit Kollegen z.B.) oder einen Tag Urlaub nehmen", findet beispielsweise sidewinderdxii.

Einige Nutzer erwarten mehr Rücksicht auf Unbeteiligte

Aber nicht bei allen stößt der Aufruf der Verdi NRW zur Arbeitsniederlegung auf Verständnis: "Die Gewerkschaften scheinen der Ansicht zu sein, die Gehälter müssten ständig und automatisch einfach immer weiter steigen. Warum auch immer", meint georgbochum.

Ob die Streiks überhaupt etwas bringen, fragt sich Schneewittchen68: "Kita-Gebühren werden pro Monat gezahlt, genauso wie Bus- und Bahntickets von Berufspendlern. Ob die Busse jetzt fahren, die Kitas geöffnet haben oder nicht, die Gelder fließen doch so oder so."

"Ein langfristiger Streik wäre für mein Unternehmen fatal"

Und auch andere sind der Meinung, dass der Streik nicht zu Lasten derer, die zum Beispiel auf öffentliche Verkehrsmittel angewiesen sind, ausgetragen werden sollte. Observer68 schreibt dazu: "Wenn der Streik als Waffe im Arbeitskampf fungieren soll, darf er sich mit seinen Auswirkungen nicht gegen die Schwächeren in der Gesellschaft richten."

Auch kneugeb findet das nicht richtig: "Streik soll ja wirtschaftlichen Schaden anrichten, aber doch wohl nur beim Arbeitgeber! Der öffentliche Dienst jedoch darf sich immer noch ein paar Millionen Unbeteiligte schnappen und als Geiseln nehmen!"

Es gibt natürlich auch Nutzer, die zwischen beiden Seiten hin und her gerissen sind. So wie Bjoern KW, der auf einer Seite Verständnis zeigt, auf der anderen aber auch aufgebracht ist über die Auswirkungen des Warnstreiks: "Es ist das gute Recht der Mitarbeiter, zu streiken. (...) Mir geht aufgrund dieses Unsinns Umsatz flöten, von dem ich eigentlich wiederum eigene Mitarbeiter bezahlen müsste. (...) Zugegeben, der eine Tag lässt sich überbrücken, ein langfristiger Streik wäre für mein Unternehmen aber fatal."