Die Alkoholkrankheit kann bereits durch regelmäßigen Konsum kleiner Mengen beginnen. Nicht immer fallen die Betroffenen durch häufige Rauschzustände auf. Die Krankheit ist von außen oft nicht bemerkbar. Ist der Betroffene weiterhin leistungsfähig, spricht man von einem funktionierenden Alkoholiker. Die Krankheit verläuft oft relativ unauffällig und langsam, meist über mehrere Jahre hinweg. Den Betroffenen wird die Schwere ihrer Krankheit oft nicht bewusst.

Eine Alkoholsucht offenbart sich in zahlreichen körperlichen und emotionalen Symptomen. Körperliche Symptome: Der langfristige Konsum von Alkohol verursacht Magenschmerzen durch eine Magenschleimhautentzündung oder Magengeschwüre. Im fortgeschrittenen Stadium kann es zu blutigem Erbrechen oder sogar schweren Blutungen beim Platzen von Krampfadern in der Speiseröhre kommen. Typisch sind auch Übelkeit und Schwäche sowie morgendliches Zittern aufgrund von Entzugssymptomen. Häufigere Blutergüsse, Gerinnungsstörungen oder Schlafstörungen deuten ebenfalls auf eine Alkoholproblematik hin. Exzessives Trinken schädigt die Leber. Die kognitiven Fähigkeiten nehmen ab. Emotionale Symptome: Typisch ist zunächst, dass das Alkoholproblem bagatellisiert oder geleugnet wird. Zunehmend fallen starke Stimmungsschwankungen auf. Häufig sind ein geringes Selbstwertgefühl und depressive Gefühle zu beobachten.

Immer öfter treten dann aber auch eine starke Reizbarkeit sowie verbale und körperliche Gewalt mit häufigeren Wutausbrüchen und übertriebenen Verhaltensweisen in den Vordergrund. Schleichend engt sich das Denken auf das Thema Alkohol ein. Andere Interessen oder Mitmenschen werden vernachlässigt. Neben den ständigen Versprechen, sich zu ändern und aufzuhören, prägen Selbstvorwürfe und Schuldgefühle die familiäre Situation. (dapd)