Berlin. Das Klischee der Bundeswehr als Hort Rechtsextremer bekommt neue Nahrung: Der Geheimdienst der Bundeswehr stufte in den beiden vergangenen Jahren 69 Armee-Angehörige als rechtsextrem ein. Durchschnittlich macht der Geheimdienst 42 Rechtsextremisten pro Jahr ausfindig.
In den Jahren 2010 und 2011 hat der Militärische Abschirmdienst (MAD) 69
Bundeswehrangehörige als rechtsextrem eingestuft. Dies geht aus einer Antwort
der Regierung auf eine Kleine Anfrage der Linksfraktion hervor, wie der
Bundestag am Mittwoch in Berlin mitteilte. In 963 Verdachtsfällen hat der
Geheimdienst in den beiden Jahren wegen rechtsextremistischer Vorkommnisse in
der Truppe ermittelt.
Während der vergangenen fünf Jahre hat der MAD durchschnittlich 620
Verdachtsfälle pro Jahr bearbeitet und dabei durchschnittlich 42
Rechtsextremisten identifiziert, wie die Antwort ergab. Der MAD hat die Aufgabe,
extremistische Tätigkeiten innerhalb der Bundeswehr zu erfassen, aufzuklären und
an Polizei und Staatsanwaltschaften zu leiten. (dapd)