Düsseldorf.

Wenn Du nicht mehr weiter weißt, gründe einen Arbeitskreis. Der Spruch ist alt, aber nicht falsch. Ab heute zu besichtigen bei der Expertenkommission, die sich mit Weichenstellungen für den öffentlichen Personennahverkehr in Nordrhein-Westfalen beschäftigt. Ein Jahr sollen die Fachleute insbesondere ergründen, wie angesichts der demographischen Entwicklung die Schieflage zwischen Metropolen und dem flachen Land zu bekämpfen ist. Die Prognosen für die Provinz sind düster. Um die 20 Prozent weniger Schüler werden in absehbarer Zeit Bus und Bahn nutzen. Das für den Schülerverkehr bereit gestellte Geld wird damit auch zusammengestrichen, ist aber ein wichtiger Baustein bei der Finanzierung. Gerade am Niederrhein besteht die Gefahr, dass das ohnehin nicht üppige Angebot weiter ausgedünnt wird – mit der Folge, dass mehr Menschen aufs Auto umsteigen.

Dieses Dilemma wird auch die Kommission kaum lösen. Der große Wurf ist nicht in Sicht. Im Detail gibt’s aber Hoffnung. Auch bei den sich auftuenden finanziellen Lücken. Einsparpotenzial steckt in einer besseren Zusammenarbeit der Verkehrsunternehmen, sei es beim überbordenden Verwaltungs-Überbau, sei es bei der Fahrzeugbeschaffung. Zudem muss die Attraktivität des ÖPNV verbessert werden, beispielsweise mit Blick auf die zunehmend älter werdenden Nutzer. Die Tarifeinheit von VRR und VGN ist da nur ein erster Schritt.