Düsseldorf. Frühestens Mitte März bekommen die Bürger in Nordrhein-Westfalen ihre Steuern zurück. Nach Angaben des Finanzministeriums werden fertige Steuerbescheide für 2011 erst dann in den heimischen Briefkästen landen. Die Finanzämter werden nach Angaben der Deutschen Steuergewerkschaft dem Arbeitsanfall mit dem vorhandenen Personal nicht mehr Herr.

Steuerzahler in NRW müssen 2012 länger auf die Rückerstattung von Steuern warten. Nach Angaben des Finanzministeriums werden fertige Steuerbescheide für 2011  frühestens Mitte März im heimischen Briefkasten landen. Die Deutsche Steuergewerkschaft NRW bedauerte die Verzögerung.

Ursache für die Verschiebung des Starts der Steuerberechnung sind bundesgesetzliche Änderungen. So erhalten Arbeitgeber, Versicherungen und andere Institutionen eine Frist bis zum 28. Februar, um Lohnsteuerbescheinigungen, Beitragsdaten zur Kranken- und Pflegeversicherung, Altersvorsorge sowie Rentenbezugsmitteilungen elektronisch an die Finanzverwaltung zu senden. Außerdem liegt das Software-Programm erst Ende Januar vor.

Der stellvertretende Landesvorsitzende der Steuergewerkschaft, Mark Kleischmann, betonte, dass den Finanzbeamten die Verzögerung „nicht in den Kram passt“. Damit wachse der Druck, die Steuerbescheide für 2011 ab Ende März zügig zu bearbeiten, sagte Kreischmann unserer Zeitung. Bis zum März würden Steuererklärungen von 2010 bearbeitet, die „noch eintrudeln“.

Unerwartete technische Probleme

Nach Angaben des NRW-Finanzministeriums sollen die Steuerveranlagung durch die direkte Übermittlung der Daten vereinfacht und Rückfragen ans Finanzamt vermieden werden.

Wegen unerwarteter technischer Probleme hatten die Finanzbehörden zuvor den Start der elektronischen Lohnsteuerkarte bundesweit um ein Jahr auf 1.Januar 2013 verschoben. Grund sind nach Angaben des NRW-Finanzministeriums Verzögerungen bei der technischen Erprobung des Abrufverfahrens.

Die Deutsche Steuergewerkschaft hatte die „miese Stimmung“ in den Finanzämtern und die massive Zusatzarbeit der Mitarbeiter durch die zweite Verschiebung der elektronischen Steuerkarte kritisiert. Nach Angaben des Bundesvorsitzenden der Steuergewerkschaft, Thomas Eigenthaler, bleiben viele Steuererklärungen länger liegen. Die Finanzämter würden dem Arbeitsanfall mit dem vorhandenen Personal nicht mehr Herr. Die Folge: Telefonleitungen seien oft stundenlang blockiert, Steuerzahler müssten lange Wartezeiten in Kauf nehmen.