Bethlehem.

Für Bethlehem im Westjordanland, wo der christlichen Überlieferung nach Jesus geboren wurde, ist der Tourismus ein wichtiger Wirtschaftsfaktor. Das Weihnachtsfest spiegelte über die Jahre hinweg das Auf und Ab des Nahostkonflikts wider. Auf dem Höhepunkt der zweiten Intifada vor einem Jahrzehnt, als sich palästinensische Kämpfer einmal sogar einen Monat lang in der Geburtskirche vor israelischen Soldaten verbarrikadierten, erlebte der Tourismus eine lange Durststrecke.

In den vergangenen, relativ ruhigen Jahren stieg die Gästezahl allmählich wieder an, auch weil Israel den Zugang durch die Sperrmauer erleichterte. In diesem Jahr werden allein in der Weihnachtswoche etwa 50.000 ausländische Besucher der Geburtskirche und des festlich geschmückten Krippenplatzes erwartet, im Dezember insgesamt 90.000.

Den voraussichtlichen Anstieg der Zahl internationaler Gäste um zehn Prozent gegenüber dem Vorjahr führen die Verantwortlichen hauptsächlich darauf zurück, dass sich der palästinensische Tourismus neue Märkte in Russland und Polen erschließt und mehr Pilger aus diesen Ländern anreisen. (dapd)