Frankfurt/Main. Die Trendmarke Apple, die nicht nur für Technik, sondern einen ganzen Lebensstil steht, hat in 2011 in all ihren Bereichen durchaus illustre Konkurrenz bekommen. Was von diesem Jahr auf jeden Fall in Erinnerung bleiben wird, ist der Tod von Steve Jobs, dem legendären Mitgründer und Vorstandschef von Apple.
Die Computerszene wurde auch in diesem Jahr mal wieder ihrem Ruf gerecht, so schnelllebig zu sein, wie keine andere. Das, was zu Jahresbeginn aufregend war, ist zum Jahresende schon fast wieder vergessen. Oder erinnert sich noch einer an den Triumph des Superrechners "Watson"? Was von diesem Jahr aber auf jeden Fall in Erinnerung bleiben wird, ist der Tod von Steve Jobs, dem legendären Mitgründer und Vorstandschef von Apple.
Jobs starb am 5. Oktober im Alter von 56 Jahren. Was seinen Tod so besonders macht, ist, dass er nicht nur sein Unternehmen prägte, sondern gleich mehrere Industrien - mit dem Tablet-PC iPad mischt Apple die PC-Branche auf, mit dem iPhone werden immer die Maßstäbe in der Mobilfunkindustrie gesetzt und über iTunes wird schon seit Jahren der Musikkonsum neu definiert. Jobs war in vielerlei Hinsicht eine außergewöhnliche Persönlichkeit. Was sein Verlust nicht nur für Apple bedeutet, wird sich vermutlich erst in ein paar Jahren absehen lassen.
Schon in diesem Jahr wurde aber deutlich, dass die Trendmarke Apple, die nicht nur für Technik, sondern einen ganzen Lebensstil steht, in all ihren Bereichen durchaus illustre Konkurrenz bekommen hat. Die macht dem Apfel-Unternehmen zwar noch nicht die Führung, beziehungsweise Meinungsführerschaft streitig, aber sie hat vernehmlich zur Attacke geblasen. Mit der Vorstellung des iPads 2 im März, die Jobs noch selbst vornahm, und dann der Präsentation des iPhones 4S am 4. Oktober, einen Tag vor Jobs Tod, konnte Apple noch einmal allen zeigen, wie gute, nutzerfreundliche Technik aussieht.
iPad verteidigt Spitzenstellung
Aber die Konkurrenz schläft nicht und versucht, in Apples Märkte vorzustoßen. Da ist zum einen das Online-Kaufhaus Amazon. Das hat inzwischen auch seinen Musikshop aufgebaut, bietet wie Apple in den USA das Speichern der Musik im Internet an, was jetzt "in der Cloud" heißt, und hat mit dem Kindle Fire im September, wenn auch zunächst nur in den USA, einen ganz ordentlichen iPad-Konkurrenten auf den Markt gebracht. Das würde gern auch der südkoreanische Hersteller Samsung machen, der aber von Apple mit etlichen juristischen Klagen unter anderem auch in Deutschland gebremst wird.
Während das iPad noch weitgehend unangefochten seine Spitzenstellung behaupten kann und Netbooks und Laptops die Schau und wichtige Marktanteile stiehlt, hat das iPhone schon klarere Schwierigkeiten. Das gilt vielleicht noch nicht in Sachen Technik, wie etwa die neue Sprachsteuerung Siri zeigte, wohl aber bei den Marktanteilen. Denn da haben vor allem Smartphones mit dem Betriebssystem Android von Google inzwischen die Führung übernommen, wie die Marktforschungsfirma Gartner für das dritte Quartal ermittelte.
Hilft Microsoft Nokia auf die Sprünge?
Daran wird auch Microsoft so schnell nichts ändern, dessen Mobilfunkbetriebssystem Windows Phone bislang nicht so recht in die Gänge kam. Aber vielleicht verhilft es ja dem schwächelnden Handyriesen Nokia wieder zu neuer Blüte, dessen Smartphone Lumia mit Windows Phone gute Kritiken bekam.
Apples neues iPhone 4S
Auch Google ist schon längst nicht mehr "nur" der weltgrößte Suchmaschinenkonzern. Das Unternehmen tanzt inzwischen auf vielen anderen Hochzeiten. Neu in diesem Jahr hinzu gekommen sind unter anderem Google Plus, das soziale Netzwerk, das Facebook Konkurrenz machen soll, und (vorerst nur in den USA) Google Music zum Verkauf von Musik. Im Blick hat Google aber wohl längst die 200 Millionen Android-Nutzer weltweit, deren Zahl zudem stetig wächst. Mit Motorola Mobility hat sich das Unternehmen zudem noch im August für mehr als zwölf Milliarden Dollar einen Handy-Hersteller zugelegt.
Zu leiden unter all dem Hype um die Smartphones von Apple und die mit Android hatten vor allem Nokia und auch Research in Motion mit seinen BlackBerry. RIM musste dabei im Oktober den Kunden noch einen tagelangen Netzwerk-Ausfall erklären. Bei Nokia führt der stetige Druck inzwischen immer wieder zu Spekulationen, dass das Unternehmen von Microsoft gekauft werden könnte.
"Watson" siegt im Quiz
Die ganzen technischen Kleingeräte sind inzwischen schon so sehr zu einem Teil unseres Lebens geworden, dass die großen Computer dahinter kaum noch Beachtung finden. Supercomputer rechnen halt immer schneller, was sonst? Nur einer bekam in diesem Jahr etwas mehr Aufmerksamkeit: Der Supercomputer "Watson" von IBM. Denn der besiegte im Februar in den USA in der Fernseh-Quizsendung "Jeopardy!" seine menschlichen Gegner. Im März war er dann auf der Computermesse Cebit einer der Stars. Mal sehen, was es in Hannover im nächsten Jahr zu Bestaunen gibt, wenn wieder Cebit-Zeit ist. (dapd)
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